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* Epen haben aus erzähltechnischen Gründen immer das gleiche Stammpersonal (Enkidu ist Siegfried, Hagen ist Unferth...).
* Epen haben aus erzähltechnischen Gründen immer das gleiche Stammpersonal (Enkidu ist Siegfried, Hagen ist Unferth...).
* Bestimmte Charaktertypen fehlen aber scheinbar oder haben wenig Bedeutung - Kinder, naive Trottel, alte waise Menschen, ...


* Überhaupt sind Epen überkulturell ähnlich, verständlich trotz räumlicher und zeitlicher Distanz.
* Überhaupt sind Epen überkulturell ähnlich, verständlich trotz räumlicher und zeitlicher Distanz.
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* siehe auch [[Nibelungenlied#Spezial:_generelles_zu_Mythos_und_Epos|Generelles zu Mythos und Epos - 2011]]
* siehe auch [[Nibelungenlied#Spezial:_generelles_zu_Mythos_und_Epos|Generelles zu Mythos und Epos - 2011]]


* Epen beschreiben Reisen, teil als Abenteuer, als Entfernung vom Standard, als Überschreiten des eigenen Erfahrungsraumes um einen Wandel hervorzurufen oder zyklisch in den alten Status zurückkommen zu können -> ein Reise-Entfremdung-Rückkehr -> am Ende Selbstfindung und Weisheit


* Reise-Entfremdung-Rückkehr: Selbstfindung, Weisheit
* Epen stellen Entwicklung durch Erfahrung dar
 
 
* der entfremdete Held
 
 
* Entwicklung durch Erfahrung
 
 
* Schlüsselereignis
 


Die Epen sind auf eine relativ kleine Anzahl von Schlüsselereignissen hin konzipiert, die eine weit über die betroffenden Personen hinaus geltende Bedeutung tragen. Verbundne mit: Meta-Erzählungen, Schicksal.
* Epen sind auf eine relativ kleine Anzahl von Schlüsselereignissen hin konzipiert, die eine weit über die betroffenden Personen hinaus geltende Bedeutung tragen. Verbundne mit: Meta-Erzählungen, Schicksal.


* Höfisches - Hof und Natur
* Epen beinhalten Kontrast zwischen - Hof (tlw. auch Höfisches) und Natur, Heimat und Fremde


* Sinnenfreude
* Epen beschreiben Sinnenfreude und Triebhaftes

Version vom 7. Januar 2014, 10:38 Uhr

  • Epos als Gestaltung einer »geschlossenen Lebenstotalität« mit festen Lebens-, Wert- und Sozialordnungen und verbindlichem Weltverständnis, dagegen der Roman als Ausdruck eines privaten Weltausschnitts und problematisch gewordenen Welt- und Ordnungsverständnisses.
  • Ein Epos ist eine stark stilisierte, auf wiederholten Vortrag ausgelegte Erzählung über ein Ereignis oder eine Serie von Ereignissen, denen eine große, Generationen-übergreifende kollektive Bedeutung zukommt, da sich normative, Lebenssinn und Gemeinschaft konstituierende Handlungscluster für eine Gruppe und ihre Individuen und verdichtete Erfahrungen oder Weisheiten aus ihnen ableiten oder auf sie anwenden lassen.
  • Epen erzählen
  • Epen sind lang
  • Epen wurden in versform gedichtet
  • Epen handeln von bedeutenden Ereignissen, bei denen oft Götter oder Helden im Mittelpunkt stehen
  • Die Epen spiegeln die Wirklichkeit der Entstehungszeit (deshalb sticht Siegfried, der ja eigentlich Arminius ist, den Wurm, muss Enkidu mit einem Ochsen ringen und Beowulf in den Sumpf).
  • Wenn man einen wichtigen Begriff (z.B. „Treue“, „Gott“, „Held“...) in verschiedenen Epen beleuchtet, erschließen sich kulturelle Entwicklungen der Folgezeit.
  • Wenn man die Frauen (Kriemhild und Brünhild, Grendels Mutter, Hure im Gilgamesh) in verschiedenen Epen beleuchtet, erschließen sich kulturelle Entwicklungen der Folge- (oder auch der Entstehungs-) zeit.
  • Epen beeinflussen die sie rezipierenden Gesellschaften („Deutsche Treue“, „Nibelungentreue“ als Motiv im 1. Weltkrieg).
  • Schon zur Entstehungszeit sind Epen manipulativ eingesetzt worden.
  • Zumindest hat der Vortrag des Epos (am Lagerfeuer oder sonstwo) eine soziale Funktion. Aber welche?
    Eine die Gemeinschaft verbindende, stärkende und damit vielleicht herrschaftsstützende?
    Oder haben die Epen revolutionäres Potential?
  • Epen haben aus erzähltechnischen Gründen immer das gleiche Stammpersonal (Enkidu ist Siegfried, Hagen ist Unferth...).
  • Bestimmte Charaktertypen fehlen aber scheinbar oder haben wenig Bedeutung - Kinder, naive Trottel, alte waise Menschen, ...
  • Überhaupt sind Epen überkulturell ähnlich, verständlich trotz räumlicher und zeitlicher Distanz.
  • Epos, als Verschriftlichung von Mythos, arbeitet mit dem Unerklärlichen, dem Bedrohlichen, will es erklären, entzaubern.
  • Epos erklärt aber auch das wenig Mysteriöse, das Faktische. (Das Burgunderreich ist halt irgendwann untergegangen.)
  • Absolut umwerfend wäre eine These der Art
    „Hagen ist Jesus und die drei Könige sind heilig!“.
    Wie lange oder weit lohnt das intellektuelle Spiel mit einer vermutlich absurden These?
  • Epen sind untrennbar mit Religion verbunden.
    Aber wie genau? Das bedürfte scharfer Definitionen.
    Das Nibelungenlied scheint dem zu widersprechen - obgleich die mystischen Elemente nicht fehlen.
  • Der Inhalt ist nicht zu trennen von der Form (der Stabreim hat eine Funktion).
  • Epen beschreiben Reisen, teil als Abenteuer, als Entfernung vom Standard, als Überschreiten des eigenen Erfahrungsraumes um einen Wandel hervorzurufen oder zyklisch in den alten Status zurückkommen zu können -> ein Reise-Entfremdung-Rückkehr -> am Ende Selbstfindung und Weisheit
  • Epen stellen Entwicklung durch Erfahrung dar
  • Epen sind auf eine relativ kleine Anzahl von Schlüsselereignissen hin konzipiert, die eine weit über die betroffenden Personen hinaus geltende Bedeutung tragen. Verbundne mit: Meta-Erzählungen, Schicksal.
  • Epen beinhalten Kontrast zwischen - Hof (tlw. auch Höfisches) und Natur, Heimat und Fremde
  • Epen beschreiben Sinnenfreude und Triebhaftes