Bhagavad-gita/Mahabharata: Unterschied zwischen den Versionen

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* b. Freiheit im Hinduismus ist gekoppelt an die Erkenntnis des eigenen Dharmas als in individuelles Leben eingeschriebener Vollzugsrahmen (Kastenzuorndung, Beruf, Ethik etc.).
* b. Freiheit im Hinduismus ist gekoppelt an die Erkenntnis des eigenen Dharmas als in individuelles Leben eingeschriebener Vollzugsrahmen (Kastenzuorndung, Beruf, Ethik etc.).


20. BG XIV (23): "...wissend, dass es nur die Erscheinungsweisen sind, welche handeln ..." klingt wie Nietzsche. Vielleicht hätte er gesagt "In uns tobt ein Kampf verschiedener Willen, die alle zur Macht streben. Unterschiedliche Willen zur Macht konkurrieren in mir. Jede meiner Äußerungen ist Ergebnis dieses Kampfes." oder so.
20. Nietzsche-Schopenhauer: Erscheinungsweisen (gunas)
 
BG XIV (23): "...wissend, dass es nur die Erscheinungsweisen sind, welche handeln ..." klingt wie Nietzsche. Vielleicht hätte er gesagt "In uns tobt ein Kampf verschiedener Willen, die alle zur Macht streben. Unterschiedliche Willen zur Macht konkurrieren in mir. Jede meiner Äußerungen ist Ergebnis dieses Kampfes." oder so.
Nietzsche gilt als schopenhauer-beeinflusst, Schopenhauer gilt als upanischaden-beeinflusst. Hier sieht man es.
Nietzsche gilt als schopenhauer-beeinflusst, Schopenhauer gilt als upanischaden-beeinflusst. Hier sieht man es.
21. Der gefällte Lebensbaum
Im 15. Abschnitt wird, ähnlich wie in der Konstruktion des Sepiroth in der jüdischen Kabbala, auf das Problem verwiesen, sich die Präsenz des All-Einen (des Brahmans) in der Welt des Geschaffenen vorzustellen. Tut man dies in Form einer historisch gewachsenen Kontinuität in Form eines Baumes, dessen Wurzeln den Ursprung (im Himmel) und seine Verästelung in der Welt repräsentieren, würde man, so legt es (3) nahe, sich einer Illusion hingeben, den Erscheinungen und dem sinnlich fundierten Wahrnehmungsvermögen anzuhängen; vielmehr müsse man, um den absoluten Ursprung zu erkennen, den Baum „mit dem mächtigem Schwerte der Nicht-Anhänglichkeit“ fällen. Erst dann, so in (4) und (6) kann man einen „Pfad“ aufsuchen, von dem, einmal erreicht, niemand zurückkehrt. In Differenz zu einem anthropozentrischen oder transzendental-beschränkten Denken (über die Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis), schließt der 15. Abschnitt hier an den 11. Abschnitt ((8)ff.) an, in dem Krishna Arjuna ein göttliches Auge einpflanzt, mit dem er zu sehen vermag, was er mit eigenen Augen nicht sehen kann. Damit stellt sich im 15. Abschnitt, radikaler als zuvor, die Frage nach der Verborgenheit und der Zugänglichkeit des All-Einen. Der Hinweis, dass von dessen Erkenntnis kein Weg zurück zur Welt der Menschen führt, könnte bereits als Verweis auf den kommenden Buddhismus gesehen werden, legt eine Nähe zur Hegelschen Geistphilosophie nahe und ist zugleich als Anspruch auf den wahren Zugang zum verborgenen Wissen Machtzeugnis gegenüber vorhergehenden Zugängen. Die Veden werden zu den Blättern des Lebensbaumes (1), dadurch wird zugleich das Älteste zu dem vom Ursprung Entferntesten entwertet.


=== Literatur, Quellen Links ===
=== Literatur, Quellen Links ===

Version vom 13. Juni 2019, 23:43 Uhr

Symposien

  • 6.April 2016 - 20:30 bei Tobias: Anbahnung des neuen Themas, Bestimmung der Lektüre und Kontextthemen
  • 25.Mai 2016 - 20:30 bei Andreas: Einleitung von S. Radhakrishnan von 1958
  • 8.Juni 2016 - 20:30 bei Tiemo: Kontextthemen aus "Hinduismus" von Malinar 2009 (Matthias -> Geschichte; Andreas -> Religiöse Praxis; Tiemo -> Soziale Dimension; Tobias -> Konzepte)
  • 18.Juli 2016 - 20:30 bei Matthias: Kontextthemen aus "Hinduismus" von Malinar 2009 (Matthias -> Geschichte; Andreas -> Religiöse Praxis; Tiemo -> Soziale Dimension; Tobias -> Konzepte)
  • 14.Dezember 2016 - 20:30 in der kleinen Markthalle : Wiedersehen nach Tobis US-Aufenthalt
  • 15.Januar 2017 - 20:30 bei Tobias: Neustart ohne Matthias - Reflektion des Status quo
  • 9.Februar 2017 - 20:30 bei Andreas: Kontextthemen aus "Hinduismus" von Malinar 2009 (Gemeinsam -> Geschichte; Tobias -> Konzepte)
  • 27.Februar 2017 - 20:30 bei Tiemo: Start des Lesens der Bhagavad-gita von S. Radhakrishnan; Teil 1 und 2
  • 20.März 2017 - 20:30 bei Tobi: Teil 3
  • 6.April 2017 - 20:30 bei Andreas: Teil 4 Anfang
  • 31.Mai 2017 - 20:30 bei Tiemo: lesen ab 4.23.
  • 19.Juni 2017 - 20:30 bei Tobi: Teil 5
  • 5.Juli 2017 - 20:30 bei Andreas: Teil 6
  • 7.September 2017 - 20:30 bei Tiemo: Teil 6
  • 28.September 2017 - 20:30 bei Tobi: Teil 6
  • 19.Oktober 2017 - 20:30 bei Andreas: 50igster Geb.?
  • 23.November 2017 - 20:30 bei Tiemo: Teil 6
  • 14. Dezember 2017 - 20:30 bei Tobi: Teil 7
  • 22.Januar 2018 - 20:30 bei Andreas: Teil 8 und Kapitel 4 Media:Malinar-Bhagavadgita-Doctrines-Contexts-2007.pdf
  • 14.Februar 2018 - 20:30 bei Tiemo: Teil 9
  • 1.März 2018 - 2030 bei Tobi: Teil 9 und Kapitel 2 Media:Malinar-Bhagavadgita-Doctrines-Contexts-2007.pdf
  • 22.März 2018 - 2030 bei Andreas: Teil 10
  • 12.April 2018 - 2030 bei Tiemo: Teil 11
  • 17.Mai 2018 - 2030 bei Tobias: Teil 11
  • 21.Juni 2018 - 2030 bei Andreas: Teil 11
  • 17.September 2018 - 2030 bei Tiemo: Teil 12 und Zirbengeistverkostung
  • 4.Oktober 2018 - 2030 bei Tobi: Teil 12 und Media:Bassuk-Incarnation_in_Hinduism_&_Christianity-1987.pdf (Intro und Epilogue automatisiert ins Deutsche übersetzt)
  • 29.Oktober und 15.November 2018 - 2030 bei Tiemo/Andreas: Spezialthema Social credit systeme
  • 28.November 2018 - 2030 bei Tobias: Teil 13
  • 13.Dezember 2018 - 2030 bei Tiemo: Teil 13
  • 14.Januar 2019 - 2030 bei Andreas: Kontextthema "Indien als Sozialstaat und als Staat, der Menschenrechte achtet - heute."
  • 14.März 2019 - 2030 bei Tobias: Teil 13
  • 11.April 2019 - 2030 bei Andreas: Teil 14
  • 27.Mai 2019 - 2030 bei Tiemo: Teil 15
  • 12.Juni 2019 - 2030 bei Tobias: Teil 15
  • 16.Juli 2019 - 2030 bei Andreas: Teil 16

Enzyklopädische Einführung

Mahabharata

Das Mahabharata (Sanskrit, महाभारत, n., mahābhārata „die große Geschichte der Bharatas“) ist das bekannteste indische Epos. Man nimmt an, dass es erstmals zwischen 400 v. Chr. bis 400 n. Chr. niedergeschrieben wurde, aber auf älteren Traditionen beruht (bis zu 7000 v. Chr.). Es umfasst etwa 100.000 Doppelverse.

Große indische Dichter, wie z. B. Kalidasa, haben immer wieder auf das Mahabharata sowie auf das Ramayana, das zweite große Volksepos Indiens, zurückgegriffen. Die Epen bilden zusammen mit den Puranas und anderen Werken als Bestandteile der Smritis den Kern der hinduistischen Überlieferung. Den bedeutendsten philosophischen Text des Mahabharata, die Bhagavadgita, zählt man oft zu den Shrutis, den Offenbarungsschriften. Zusammen mit dem tibetischen Epos des Königs Gesar gehört das Mahabharata zu den umfangreichsten literarischen Werken der Welt. Das Werk ist eines der wichtigsten Dharma-Bücher und darum für Hindus ein wichtiger Leitfaden. Es schneidet alle Aspekte hinduistischer Ethik an, weist einerseits orthodoxe Äußerungen auf, etwa über die Aufgaben der Kasten und Frauenpflichten, dann wiederum erhebt es an vielen Stellen heftigen Protest dagegen. Mit seiner großen Anzahl an Geschichten und Motiven sowie seinen unzähligen religiösen und philosophischen Parabeln wird die Bedeutung des Epos am besten mit dem Satz aus dem ersten Buch zusammengefasst: „Was hier gefunden wird, kann woanders auch gefunden werden. Was hier nicht gefunden werden kann, kann nirgends gefunden werden.“ Das Mahabharata ist sowohl Heldenepos als auch ein bedeutendes religiöses und philosophisches Werk, dessen Ursprung möglicherweise in vedischer Zeit liegt. Traditionell wird der mythische Weise Vyasa als Autor angenommen, der in der Geschichte selbst eine Rolle spielt. Der Legende nach soll er es komponiert und dem elefantenköpfigen Gott Ganesha diktiert haben. Im Laufe der Jahrhunderte kam es immer wieder zu Veränderungen und Weiterentwicklungen des Werks, denn vieles wurde lange Zeit nur mündlich überliefert. Es besteht aus vielen Schichten, die sich im Laufe der Zeit anlagerten.

Das Mahabharata ist in achtzehn Kapitel und eine Appendix unterteilt und enthält neben der Hauptgeschichte hunderte von Nebengeschichten und kleinere Episoden. Grundsätzlich beschäftigt sich das umfangreiche Epos mit allen Themen, die im Hinduismus wichtig sind: mit dem Leben der Geschöpfe, mit Tod und Wiedergeburt, mit Karma und Dharma (Rechtschaffenheit), beschreibt Glück und Leid, die Ergebnisse der guten und der schlechten Taten, das Opfer, sowie die verschiedenen Zeitalter, es beschäftigt sich mit den Göttern und überliefert uralte Hymnen.

Die Rahmenhandlung beschreibt den Kampf der Kauravas mit den Pandavas, zweier verwandter Fürstenfamilien, auf dem Schlachtfeld in Kurukshetra (nördlich von Delhi). Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich im Kern um ein historisches Geschehen handelt, für viele Inder sind die Begebenheiten Tatsache. Der Kampf wird als schrecklicher Bruderkrieg dargestellt, bei dem viele Menschen starben. Er bildet auch den dramaturgischen Hintergrund der Bhagavad-Gita (Gesang Gottes), in der es um philosophisch-religiöse Inhalte geht.

Die Hauptgeschichte:

Ein Fürst aus dem alt-indischen Herrschergeschlecht der Bharatas hatte drei Söhne: Dhritarashtra, Pandu und Vidura. Der älteste, der blinde Dhritarashtra, konnte wegen seiner Blindheit den Thron nicht besteigen. Trotzdem übertrug der regierende Pandu nach einiger Zeit den Thron seinem blinden Bruder und zog sich mit seinen beiden Frauen Kunti und Madri in die Wälder zurück. Dort wurden ihm, bevor er starb, fünf Söhne geboren, die Pandavas (Söhne von Pandu): Yudhishthira, Bhima, Arjuna, sowie die Zwillinge Nakula und Sahadava. Der regierende blinde König Dhritarashtra hatte einhundert Söhne, die Kauravas (benannt nach dem Urahn Kuru), von denen der älteste, Duryodhana, zum Hauptgegenspieler der Pandavas wurde.

Der Haupterzählstrang des Mahabharata beschäftigt sich mit dem Konflikt zwischen diesen beiden verwandten Familien und ihren Verbündeten. Die Kauravas unter Führung von Duryodhana versuchen immer wieder, ihre Cousins – die Pandava-Brüder – zu beseitigen, um ihren eigenen Anspruch auf den Thron zu sichern. Aber die Pandavas können entkommen und streifen einige Jahre zusammen mit ihrer Mutter Kunti als Asketen verkleidet umher. Am Ende dieser Zeit gewinnt Arjuna die Hand der Prinzessin Draupadi auf ihrer Gattenwahl. Doch aufgrund ihres vorbestimmten Schicksals und durch ein Missverständnis von Kunti wird sie zur Ehefrau aller fünf Pandavas. Denn als die fünf Brüder zu ihrer Mutter Kunti nach Hause kamen, meinte diese, ohne aufzuschauen und ohne die neue Schwiegertochter bemerkt zu haben, sie sollten untereinander alles teilen, was sie mitgebracht hätten. Da einem Befehl der Mutter nicht widersprochen werden durfte, heiratete Draupadi alle fünf Söhne, obwohl dies nicht Sitte war, und trotz der Bedenken des regierenden Königs Dhritarashtra.

Im weiteren Verlauf der Geschichte besitzen die Pandavas und die Kauravas je ein Königreich, damit der Frieden gesichert werden kann. Aber die Kauravas organisieren ein Würfelspiel, in dem die Pandavas ihr gesamtes Königreich verlieren. Schließlich müssen die Pandavas zwölf Jahre lang im Exil leben und sich dann im dreizehnten Jahr unerkannt in der Gesellschaft aufhalten. Doch selbst nach diesen dreizehn Jahren verweigern die Kauravas unter der Führung von Duryodhana die Rechte der Pandavas, wobei sich auch der regierende blinde König Dhritarashtra mit seinem Beraterstab auf die Seite seiner Söhne stellt.

So kommt es zum großen Krieg, bei dem elf Stämme auf der Seite der Kauravas gegen sieben auf der Seite der Pandavas kämpfen. Auch der mit beiden Familien verwandte König Krishna, von dem es heißt, dass er ein Avatar des Gottes Vishnu sei, beteiligt sich als Wagenlenker des Pandava Arjuna an der Auseinandersetzung. Vor Beginn der großen Schlacht vermittelt Krishna ihm die Lehren der Bhagavad-Gita. Schließlich, nach unsäglichem Leid auf beiden Seiten, gewinnen die Pandavas und führen ihr Volk in eine glückliche Zeit.

Nach einigen Jahren gehen die Pandava-Brüder mit ihrer Frau Draupadi auf eine Pilgerreise in den Himalaya. Bis auf Yudhishthira sterben unterwegs nacheinander alle. Ihm schließt sich ein Hund an, der ihm bis zum Himmelstor folgt. Nun wird der Pandava geprüft und er muss seine Lieben unter Qualen in der Hölle finden. Doch als sich herausstellt, dass Yudhisthira eher bei seiner Frau, seinen Brüdern und dem Hund bleiben will, als ohne diese die himmlische Herrlichkeit zu genießen, fällt sein menschlicher Körper endgültig von ihm ab und er erkennt, dass alles ein Trugbild zu seiner Prüfung war.

Bhagavad-gita

Basisinformation

Ein Teil des Epos Mahabharata - Die Bhagavad Gita (gītā – Lied, Gedicht; bhagavan – der Erhabene, Gott; „der Gesang des Erhabenen“), verkürzt auch nur Gita, ist eine der zentralen Schriften des Hinduismus. Sie hat die Form eines spirituellen Gedichts. Der vermutlich zwischen dem fünften und dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert entstandene Text ist eine Zusammenführung mehrerer verschiedener Denkschulen des damaligen Indien auf Grundlage der Veden, der Upanishaden, des orthodoxen Brahmanismus, des Yoga und weitere, steht aber den Upanishaden gedanklich am nächsten.

Die Lehren der Bhagavad-Gita sind eingebettet in einen umfangreichen episch-dramatischen Kontext, in das Epos Mahabharata („die große Geschichte der Bharatas“).

Es handelt sich um eine Selbstoffenbarung Krishnas, der sich vor Beginn eines großen Krieges, welchen das Mahabharata ausführlich beschreibt, auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra dem Fürsten Arjuna als göttliches oder kosmisches Selbst zu erkennen gibt.

Krishna (wörtlich „der Schwarze“) ist eine hinduistische Form des Göttlichen und wird meist als der achte Avatara von Vishnu verehrt. Für seine Anhänger ist er die Inkarnation des Höchsten. Krishna kommt in der Bhagavadgita, je nach Kontext, unterschiedliche Bedeutung zu: Einmal wird er als das kosmische Selbst angesehen, das alles Lebende durchdringt; ein anderer Aspekt ist die Bedeutung als innere Göttlichkeit, die eine Reflexion des kosmischen Selbstes in jedem Lebewesen ist. Eine dritte Funktion ist die des spirituellen Lehrers.

Entsprechend der hinduistischen Mythologie leben wir jetzt im Kali-Yuga, dem „dunklen, schwarzen Zeitalter“, das nach Krishnas Tod begann (3102 v. Chr.). Von Krishna heißt es, er sei gekommen, um den Menschen jene ethischen und philosophischen Unterweisungen zu geben, die für die Zeit dieses Yuga notwendig seien.

Obgleich es einen historischen Hintergrund für die Ghita gibt, ist der Text nicht als geschichtlich zu betrachten. Viele Hindus sehen ihn als Allegorie. Eine mögliche und weit verbreitete Sichtweise ist, dass es sich um ein Zwiegespräch handelt zwischen der inneren Göttlichkeit, verkörpert durch Krishna, und der menschlichen Seele, die Arjuna darstellt: das Schlachtfeld sei das Leben, und die feindlichen Heerscharen, gegen die Arjuna antreten muss, verkörperten die menschlichen Schwächen, die besiegt und überwunden werden müssten. Neben dieser sich auf das Individuum beziehenden Deutung ist es möglich, der Bhagavadgita eine Deutung zu geben, die sich auf die Menschheit als Ganzes bezieht. In dieser evolutionären Anschauung ist die Schlacht ein Aufeinandertreffen der asurischen, egoistischen Kräfte mit denen der göttlichen Ordnung. Arjuna und seine Mitstreiter werden in diesem Bemühen von Krishna, dem Avatar, angeführt und unterstützt.

Inhalt

Die Söhne des Fürsten Pandu werden von ihrem Onkel Dhritarashtra aus dem Stamm der Kurus und von dessen Söhnen um ihren rechtmäßigen Thronanspruch betrogen und immer wieder Verfolgungen ausgesetzt. Schließlich kommt es auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra, der „Stätte der Kurus“, zu einer großen Schlacht. Arjuna, der dritte der Söhne des Pandu, befindet sich in einem persönlichen Konflikt zwischen der Zuneigung zu seinen Verwandten auf der Gegenseite und seiner Pflicht als Fürst und dem rechtmäßigen Anspruch seiner Familie auf Land und Thron. Er ist „von Furcht überwältigt“ und weigert sich zu kämpfen. Auf seinem Streitwagen (sanskrit: Ratha) befindet sich Krishna als Wagenlenker. Dieser versucht Arjuna durch religiös-philosophische Unterweisung aus seinem Zwiespalt zu befreien und zum Kampf zu bewegen.

Formale Aspekte

Sie besteht aus 700 Strophen, die auf 18 Gesänge bzw. Kapitel verteilt sind. Die Gita umfasst die Gesänge 25 bis 42 des 6. Buches der Mahabharata.

Der größte Teil des Werkes besteht aus zwei Verszeilen, die aufeinanderbezogen sind. Jede Verszeile setzt sich aus zwei achtsilbigen Reihen zusammen.

Beispiel (1. Gesang, Vers 47):

evam uktvārjunaḥ saṅkhye (acht Silben)

rathopastha upāviśat, (acht Silben)

visṛjya sa śaraṁ cāpaṁ, (acht Silben)

śokasaṁvignamānasaḥ. (acht Silben)

Und Arjuna sank leiderfüllt

Auf seines Wagens Sitz zurück,

Der Bogen glitt ihm aus der Hand,

Und Gram umflorte seinen Blick.

In einigen Strophen wird von diesem Metrum ohne erkennbaren Grund abgewichen.

Bedeutung im Hinduismus

Hindus betrachten die Lehren der Bhagavad-Gita traditionell als Quintessenz der Veden. Beim Studium ergeben sich oft scheinbare Widersprüche: Während einige Stellen anscheinend einen Dualismus lehren – die Zweiheit von Natur und Geist, von Gott und Mensch –, lehren andere die Einheit. Durch diese unterschiedlichen Auslegungsmöglichkeiten ist das Gedicht Mittelpunkt für die verschiedensten Glaubensrichtungen. Die achtzehn Kapitel des Epos haben das gesamte indische Geistesleben beeinflusst. Kein Text der Hinduliteratur wird so viel gelesen, so oft auswendig gelernt und so häufig zitiert, wie diese Verse. Viele Hindus ziehen das Buch als wichtigen Ratgeber heran, und auch für Mahatma Gandhi war es von erheblicher Bedeutung.

Versionsgeschichte und Übersetzungen

Traditionell gehören Übersetzer Kommentatoren einer spirituellen Tradition oder Schule und bestimmten Gurulinien an, die jede für sich beanspruchen, am zuverlässigsten den Originaltext wiederzugeben. Die verschiedenen Übersetzer und Kommentatoren haben bisweilen auch weit voneinander abweichende Ansichten über die Bedeutung bestimmter Sanskritwörter und Ausdrücke. Dies führt dazu, dass Interpretationen ganzer Abschnitte in den Literaturwissenschaften des Westens oft mit den traditionellen Ansichten nicht übereinstimmen. Nach Aussage des Indologen Helmut von Glasenapp lässt sich auch die Treffsicherheit des Ausdrucks und der Hauch des Weihevollen, die dem Urtext eigen sind, nicht voll übertragen. Eine weitere Schwierigkeit besteht bei der Übersetzung darin, dem Original treu zu bleiben und dennoch Metrum und Reim zu erhalten.

Der älteste und zugleich einflussreichste indische Version des Mittelalters stammt von Shankara, dem bedeutendsten Philosophen der Vedanta-Schule des Advaita-Vedanta (Nicht-Dualität). Nach ihm weisen auch die Lehren der Gita auf die Erkenntnis einer sich als pure Erscheinung (Maya) manifestierenden, differenzierten Wirklichkeit sinnlicher und gedanklicher Erfahrung. Anderer Ansicht ist dagegen Ramanuja, der im elften Jahrhundert lebte und lehrte, dass die erfahrbare Welt keine Täuschung oder Illusion, sondern in all ihrer Vielfalt real ist, diese Realität gleichwohl aber vom Allerhöchsten abhänge.

Ein persischer Universalgelehrter hat sich mit der Ghita um 1000 in einem berühmten Buch über Indien, dem Kitab-al-Hind, beschäftigt. Um 1600 wurde das Werk in persische Prosa übertragen.

1785 kam die Bhagavad Gita, durch den Orientalisten Charles Wilkins übersetzt, nach Europa. August Wilhelm Schlegel, der Inhaber des ersten Lehrstuhls für Indologie in Deutschland an der Universität Bonn, ließ die ersten Sanskrit-Texte 1823 in Europa mit einer lateinischen Übersetzung drucken. Sie fand begeisterte Aufnahme, und viele zeitgenössische Gelehrte verbreiteten sie unter ihren Schülern. Wilhelm von Humboldt schrieb 1825 bis 1826 zwei Abhandlungen darüber in den Schriften der Berliner Akademie. Er bezeichnete die Bhagavad Gita als „… das schönste, ja vielleicht das einzig wahrhafte philosophische Gedicht, das alle uns bekannten Literaturen aufzuweisen haben“.

Die Bhagavad-Gita wurde in Versform unter anderem von Robert Boxberger (1870), Franz Hartmann (1904) Theodor Springmann (1920), und Leopold von Schroeder (1937) (ins Deutsche) und von Friedrich Rückert (ins Lateinische) übersetzt.

Unter den zahlreichen Prosa-Übersetzungen sind diejenigen von Richard Garbe (1905), Paul Deussen (1906) und Rudolf Otto (1935) von besonderem wissenschaftlichen Wert.

Im 20. Jahrhundert wurden Kommentare von den Großen der indischen Unabhängigkeitsbewegung Bal Gangadhar Tilak , Mahatma Gandhi und Sri Aurobindo geschrieben. Andere moderne Kommentatoren waren Swami Vivekananda und Sarvepalli Radhakrishnan.

Weltweit verbreitet ist heute die Übersetzung und Kommentierung "Bhagavad-gītā, wie sie ist" des ISKCON („Hare Krishna“)-Begründers Prabhupada, der die Lehren im Lichte des monotheistischen Gaudiya Vaishnavatums betrachtet.

Inhaltliche Zusammenfassung

  1. Gesang Niedergeschlagenheit. Arjuna bittet Krishna, ihn zwischen die beiden Heere zu fahren. Als er auf der Seite der Kurus einen Großteil seiner Verwandten erblickt, hält er es für ungerechtfertigt, gegen sie zu kämpfen.
  2. Gesang Yoga der Erkenntnis. Arjuna will nicht kämpfen. Krishna spricht zu ihm als Lehrer. Nur die Körper seien vergänglich; der unvergängliche, ungeborene, ewige Geist im Menschen aber könne nicht getötet werden. Er appelliert dann weiter an seine Ehre als Krieger und dass es seine Pflicht sei, einen gerechten Kampf zu führen. Allgemeiner führt er aus, dass eine Tat in Gleichmut und Andacht geschehen soll und ohne auf den Erfolg der Tat zu spekulieren. Er soll seine Sinne bändigen und auf den Höchsten schauen (Samkhya-Philosophie)
  3. Gesang Yoga des Handelns. Arjuna will wissen, warum er kämpfen soll, wo doch die Erkenntnis wichtig sei. Krishna sagt, dass er handeln müsse, weil die in uns wohnende Natur zum Handeln zwinge. Ein Mensch, der sich zum Nichtstun zwinge und doch an Sinnendinge denke, würde vom rechten Wege abgelenkt werden. Besser sei es, die auferlegte Tat frei von Eigennutz zu tun. Auch im Hinblick auf die Ordnung der Welt müsse er handeln; denn was der Beste tut, das tun die anderen Menschen auch.
  4. Gesang Göttliche Erkenntnis. Krishna, der Avatar, erklärt, dass er bereits viele Geburten durchlebt hat und immer wieder diese unvergängliche Lehre des Yoga verkünde zum Schutz der guten Menschen und zu der Bösen Untergang. Und wer diese Wahrheit wirklich erkannt habe, werde nicht wiedergeboren und gelange zu ihm. Weiterhin sagt er, dass man dem Brahman auf viele Arten opfern könne, doch das Opfer der Erkenntnis sei das beste Opfer. Denn durch diese Erkenntnis erkenne man alle Wesen im Selbst und dann in ihm.
  5. Gesang Entsagung oder Yoga der Werke. Arjuna fragt, was denn nun besser sei, sich der Tat zu enthalten oder die Tat zu üben. Krishna antwortet, dass beide Wege Heil bringen, doch höher als die Entsagung der Tat sei der Yoga des Wirkens zu bewerten. Beide Wege führten zum Ziel, doch sei wahrhafte Entsagung ohne Yoga nur schwer zu erreichen. Wer aber im Yoga lebend seine Sinne bezwungen habe und mit aller Wesen Seele eins sei, werde durch sein Handeln nicht verstrickt. Und wer Brahman als den Herrn der Welt erkannt habe, der alle Opfer und Anstrengung mit Freuden annehme, gelange zum wahren Frieden.
  6. Gesang Yoga der Besinnung. Krishna beschreibt Arjuna die rechte Körperhaltung für die Meditation und nennt ihm den rechten Lebenswandel für Arbeiten, Essen und Schlafen. Er sagt, dass sich durch die rechte Andachtshaltung Gedanken und Sinnenerregung allmählich beruhigen. Dann kann durch das beständige, achtsame Leben im Selbst das Brahman-Nirvana erreicht und damit grenzenloses Glück erlangt werden.
  7. Gesang Yoga der Erkenntnis und Weisheit. Krishna verkündet Arjuna, wie er, Yoga übend, Herz und Sinne auf ihn gerichtet, das Wissen vollständig erlangen kann (was nur wenigen gelingt). Er sagt, dass er in seiner niederen Natur die materielle Welt darstellt, in seiner höheren Natur aber alles aus ihm stammt, von ihm erhalten wird und alles Sein in ihm ist; er aber nicht in ihr. Wer zu einer Gottheit strebt, dem wird zuteil, was er verlangt. Wer sich aber ihm zuwendet, überwindet das Scheinbild der Natur und gelangt zu ihm, dem Ungeborenen, Ewigen – auch im Sterben.
  8. Gesang Das Höchste Göttliche. Auf die entsprechenden Fragen von Arjuna antwortet Krishna: Brahman ist das ewige, höchste Sein, sein Wesen ist das höchste Selbst, und die Schöpfung, welche den Ursprung der Wesen bewirkt, wird das Werk genannt. Wer seinen Körper verlässt und zur Zeit seines Endes in Gedanken an mich weitergeht, erlangt meinen Seinszustand. Wer dieses Denken zu allen Zeiten geübt hat, geht in mein Wesen ein; darüber kann kein Zweifel bestehen.
  9. Gesang Das Königswissen. Krishna fordert von Arjuna, gut zuzuhören, und spricht: Die Welt ist ausgespannt durch mich, alle Wesen sind in mir. Den Weg zu mir zu üben ist kinderleicht; doch ist es notwendig zu glauben, sonst verfehlt man mich. Ich bin zu allen Menschen gleich; doch die liebend mich verehren, die sind in mir und erreichen die höchste Bahn. Selbst ein großer Sünder, der mich verehrt, wird bald ein frommer Mann und geht zu ewigem Frieden ein. Wer sich mir liebend zuwendet, geht unabhängig von seiner Geburt, seinem Geschlecht oder seiner Kaste einstmals zu mir ein.
  10. Gesang Yoga der Offenbarung. Arjuna ist von den Offenbarungen Krishnas tief beeindruckt und will wissen, in welchem Zustand des Seins er den „Herrlichen“ erkennen soll. Krishna antwortet, dass der „Höchste“ keine Grenzen habe und er deshalb nur das Wichtigste aufzähle. Dann zählt er die Namen von Göttern, mythischen Gestalten und berühmten Menschen der Vergangenheit auf. Er sagt, dass der „Himmlische“ die Seele der Welt sei und in aller Wesen Herz zu finden sei. Weiterhin nennt er Namen von Pflanzen und Tieren, erwähnt Begriffe aus Kunst und Wissenschaft. Er schließt mit der Aussage, dass er, mit einem Teil seiner selbst, dieses Weltall erschaffen habe und dass immer dann, wenn ein herrliches Geschöpf in der Welt sei oder ein Wesen von Wissensmacht, Stärke und Schönheit sich zeige, dies ein besonderer Ausdruck seiner Größe und Kraft und seines Lichtes sei.
  11. Gesang Schau der göttlichen Gestalt. Arjuna wünscht von Krishna, mit eigenen Augen den Ewigen zu sehen. Der Erhabene „verleiht“ ihm daraufhin ein „himmlisches“ Auge, damit er die Gestalt des höchsten Gottes erkennen kann. Und Arjuna schaut die göttliche Gestalt, mit dem Antlitz allerwärts gewandt, wie wenn das Licht von tausend Sonnen am Himmel plötzlich hervorbräche. Und er sieht weder Ende, Mitte noch Anfang. Und er sieht die Götter und die Schar der Wesen in ihm enthalten. Er sieht den Herrn der Götter und des Alls auch als den Herrn der Zeit, der seine Geschöpfe in seinem „Rachen“ verschlingt. Und er sieht, wie die Menschen voller Hast zum Untergang eilen. Und der Erhabene sagt, dass auch die Kämpfer alle dem Tod verfallen sind. Und er, Arjuna, sei sein Werkzeug, um jene zu töten, die bereits durch ihn „getötet“ sind. Arjuna faltet seine Hände zitternd und verehrt den Höchsten.
  12. Gesang Yoga der liebevollen Hingabe. Arjuna fragt, welche Gläubigen von Gott bevorzugt würden – diejenigen, die Gott als gestaltlos betrachten und verehren, oder diejenigen, die Gott den Allmächtigen in einer offenbarten Gestalt verehren? Krishna erklärt beide Arten der Verehrung als gleichermaßen gut, doch erfordere es mehr Mühsal, sich dem Unsichtbaren zu weihen. Leichter sei es für denjenigen, der sein Denken ganz in ihn versenke. Wenn er dies nicht könne, soll er die Andacht eifrig üben; sei er auch dazu zu schwach, soll er sein Tun ihm weihen; könne er auch dies nicht leisten, soll er andachtsvoll auf die Früchte aller Taten verzichten.
  13. Gesang Das Feld und der Kenner des Feldes. Leib und die gesamte Natur werden von Krishna als das Feld bezeichnet. Der Feldkenner sei der Geist, der diesen Leib beseelt. Krishna sagt von sich selbst, dass er alle Felder hier kenne. Das Feld verändere sich zu jeder Zeit, und nur durch Gleichmut gegen Äußeres und vollkommene Hingebung an ihn könne das anfanglose, höchste Brahman erreicht werden. Dieses höchste Brahman sei innerhalb und außerhalb der Welt, zugleich fern und nah und doch so fein, dass niemand (mit Sinnen) es wahrnehme. Es wohne im Herzen jedes Wesens und bleibe doch in Wahrheit ungeteilt.
  14. Gesang Über die drei Gunas. Alle Gedanken, Worte und Handlungen sind erfüllt von sattva (Wahrhaftigkeit, Reinheit, Klarheit), rajas (Bewegung, Energie, Leidenschaft) oder tamas (Finsternis, Trägheit, Stabilität). Wer alles, was existiert, als Zusammenwirken dieser drei Seinszustände begreife, der könne Erkenntnis gewinnen. Auf die Frage von Arjuna, wie er denjenigen erkenne, der die drei Gunas besiegt habe, antwortet Krishna: Wer ruhig und gefasst bleibt beim ‚Auftauchen’ eines Gunas, stets den Gleichmut bewahrt, standhaft ist in Freud und Leid, wer gleich sich bleibt, wenn man ihn schmäht oder bewundert, wer jeder Tat (aus dem Ich) entsagt, der löst sich aus der Macht der Gunas. Ebenso gelingt dies demjenigen, der in unbeirrbarer Liebe nach mir sucht. Auch er gelangt über die drei Gunas hinaus und kann zu Brahman werden.
  15. Gesang Yoga des Höchsten Geistes. Es folgt das Bild eines Baumes mit Wurzeln im Himmel, ohne Anfang und ohne Ende. Es ist notwendig, dessen Triebe (Sinnesdinge), Äste und die feste Wurzel mit dem Beil des Gleichmuts und der „Nicht-Anhänglichkeit“ zu fällen und den unbeweglichen Geist (Brahman) zu erreichen. Später heißt es dann, dass das höchste Selbst (Purushottama) größer ist als dieser unwandelbare Geist (akshara) und auch größer ist als der Geist, der zu den Dingen ward (kshara). Er sei es nämlich, der diese ganze Dreiwelt trage und als Herr durchwalte und umspanne. Wer dies wahrhaft erkenne, habe das letzte Ziel erreicht.

Fragen, Kurzeinträge, Thesen, Literatur

Fragen, Kurzeinträge

Die Einleitung

1. Die Bedeutung der ganzen Ghita

2. Alter und Text

3. Hauptkommentatoren

4. Letzte Realität

5. Krisna

6. Zustand der Welt - die Formung Maya

7. Die Einzelseele

8. Yoga satra die Erziehung

9. Jnana oder das erlösende Wissen

10. Der Weg der Erkenntnis - Jnana marga

11. Der Weg der Hingabe: Bhakit-marga

12. Der Weg des Handelns Karma-marga

13. Das Ziel

Fragen zum Thema Religion

  • Stört die religiöse Differenzierung bei der Lösung globaler Fragen des 21.Jahrhunderts?
  • Muss "gegen Religion" insofern Aufklärung betrieben werden?
  • oder braucht es Religion weiterhin als Gegenkonzept zu Technikwelt, Konsum, politischen Sytemen ...?
  • Wie könnte man gegen Religion vorgehen, ohne Menschen ins Leere fallen zu lassen?
  • Wenn Religion wichtig ist, wie gehen wir global mit den Religionskonflikten um, ohne die dahinterliegenden Bedürfnisse zu ignorieren?
  • Wie kommt man trotz oder mit religiöser Divergenz auf Lösungen globaler Herausforderungen?
  • Muss/kann/sollte Religion eine Rolle spielen in einer teilweise entmystifizierten Umwelt?
  • Und was ist Religion/Glaube überhaupt?
  • Ist Releigion nur ein Problem fehelnder Sicherheit (im mentalen wie im materiellen Sinne)?

Sich ergebende Fragen/Thesen aus der Lektüre

  • Nach Teil 3
    • Soll die Ghita in die Orthodoxie zurückleiten oder ermöglichst sie, durch die Darstellung einer möglichen Hinterfragung, Reflektion bei Arjuna trotz der Zurechtweisung durch Krisna eine Option der Invividualisierung.
    • Kann Mensch wirklich Mensch sein, obgleich er in allen seinen Apekten (Sinn, Vernunft...) eingeengt wird, andrerseits Vernunft und Sinne durchaus nutzen soll?
    • Weiterhin bliebt unklar, wodurch, durch wen, durch was die sozio kosmische Ordnung in ihren Zwängen besteht?
  • Nach Teil 4
    • Religion entsteht und ist nur von Nöten durch zivilisatorische Entwicklungen hin zu komplexeren Gesellschaften - wobei Komplexität auch schon in der Höhlengesellschaft entsteht
    • Krishna manifestiert 4 Kasten als immerwährende Ordnung - nur möglich in einer bereits hochzivilisierten Gesellschaft
  • Nach Teil 5
    • Erkenntnis bzw. Wissen haben eine andere Semantik als im westlichen Kulturkreis - eher im Sinne eines göttlichen Wissens, dem kein Wissenserwerb voran gehen muss.
    • die Ethische Bewertung einer Handlung oder Nichthandlung orientiert sich weniger am Ergebnis als vielmehr an einer Art Haltung, die die Göttliche Fügung nicht in Frage stellt.
    • diese Konzepte spielen einem totalitärem Regime in die Karten, bzw. Erfordern starke Hierarchien, wie sie im Kastensystem wohl auch verankert sind - bei einem grundsätzlichen Fehlen von "Skepsis" und "in Frage stellen" braucht es Führer (Hier wohl Brahmanen)
    • wie kann eine solche Gesellschaft innovativ auf aufkommende Veränderungen reagieren? Vermutlich ist die Innovation hier weniger basierend auf einem Fortschrittsgedanken - samt der Mehrung von Reichtum für kommende Generationen, wie bei uns, sondern einer Innovation basierend auf dem Gedanken der Wirtschaftlichen Sicherheit für die Familie
  • Nach Teil 6
    • 1. Vers
      • Wie gewinnt man eine innere Haltung? Bezug zur Weisheit, die man nur im Sprung schluckt, so wie Buddha das Nirwana, im Gegensatz zu Lessing.
      • Innere und äußere Werke.
      • Ordnung besteht im Vollzug der Werke, der die Weisheit verstehende Yogi handelt in Werkform.
    • 2. Vers
      • Handeln ohne Selbst. Spiegelbildliche Konstruktion zwischen Dionysos/Berserker und dem Yogi. Beziehung von Rausch und Weisheit.
    • 3. Vers
      • Der Yogin ist an die Weisheit als innere Haltung angeschirrt, wie Pferde an den Wagen des Krishna.
    • 5. Vers
      • Der Weg der Weisheit führt von der Erkenntnis, dass die äußeren Dinge keinen Wert in sich haben, sondern von dem eigenen Selbst, zu der Einsicht, dass auch dieses Selbst in der Illusion handelt, aus sich selbst heraus (etwas, ein Wert, eine Qualität) zu sein, und auf höherer Ebene, durch die kosmische Einbindung des Schein-Selbst, als Nicht-Selbst zu bestimmen ist.
      • In Differenz zum Christentum ist das Ziel des Hinduismus, auch das Selbst selbst zu zerstören. Individualität ist Illusion, im (protestantisch geprägten) Christentum geht es nur um das Individuum.
    • 9. Vers
      • Doppelkonstruktion: der Yogin verurteilt nicht, für ihn ist ein Verbrecher und ein regelkonformer Mensch nur ein Element kosmologischr Ordnung (gemäß dem Leitgedanken: wir werden durch das Verbrechen, nicht für es verurteilt), dennoch stützt er das soziale System, das auf Richter angewiesen ist, da es notwendig ist, um Yogi werden zu können.
    • Weitere Grundfragen, die sich in Teil 6 ergaben
      • Die deutsche Übersetzung macht Schwierigkeiten, da wichtige Begriffe wie Ruhe, Handlung, Werk, Entsagung, Selbstbeherschung scheinbar sehr unterschiedlich im Sinne - äusserlich sichtbarer Motorik vs keine Motorik und quasi nur innere Elemente interpretiert werden. "Geht es um den Guru im Wald oder um die Hinnahme aller schicksalshaft auferlegten Handlungen?
      • Missachtung bzw Entsagung von Freund vs Feind, Familie vs Fremden. Wie kann das eine Gesellschaft über Jahrtausende erhalten? Gibt das die Erklärung für die scheinbar fehlende Menschlichkeit in Indien aus unserer Perpektive - Vergewaltigungen und fehelnde Gastfreundlichkeit gegenüber Touristen.
    • Weitere Aspekte aus Gesang 6:
      • In einem Selbst ist der Weg zur Entselbstung, wobei das niedere Selbst besiget werden muss
      • Es wird der Weg zum Yogin über die Enthaltsamkeit aber auch über die Mäßigung (reiner Platz, fester Sitz, weder zu hoch noch zu niedrig) beschreiben
      • Sündernerlass: auch wer vom Wege abkommt wird über die Wiedergeburt in einer der höheren Kasten hineien geboren und kann so zum Yogin kommen , vor allem wenn er gutes tut.
  • Nach Teil 7
    • Der hinduistische Gott zeigt "wo der Hammer" hängt, dass er die Ursprung und die Auflösung der Welt ist. Er verkörpert alles, alles ist in ihm und ihn erkennen kann niemand.
    • speziell Vers 12 und 13 beschreiben, dass Gott hinter allem steht und er bzw. seine göttliche Sphäre (Maya) nicht zu erkennen ist
    • Einerseits git es nur die wenigen, die zu Gott eingehen, bei ihm Zuflucht suchen, andererseits gibt es die vielen "Übeltäter" die anderen Göttern entsprechen kännen, zwar durch Begierde abgelenkt, aber letztlich doch dem einen Gott entsprechend- denn alle Götter sind Gestalten des eines Gottes.
    • Einerseits ist Gott nie erkennbar (V.26), und dennoch gibt es die, die ihn erkennen - und sei es in der Stunde des Ablebens (V.30).
    • gesellschaftlich konstitutiert die Gesellschaft hier eine Toleranz eines Volkes mit vielen religionen, die auch ohne Missionierung den erkennen wollen, aber doch nicht erkennen.
  • Nach Teil 14
    • Begriffsklärung: "sattva" (Güte, Wesenheit, vor allem: Wissensdrang?) als eine der drei Erscheinungsweisen (gunas) neben Leidenschaften und Trägheit. 3 Gunas auch übersetzt als 3 Wesenheiten, vielleicht 3 Haltungen, 3 Charakterzüge.
  • Nach Teil 14
    • Begriffsklärung: "purusha" (Person, Geist, Selbst?)

Epenvergleich: Schlüsselthemen und vergleichende Charakteristik

Übergreifende Thesen

1. Religionsgeschichtlich bedeutender Moment für die Bhagavadgita und das konzeptuelle Fundament des Hinduismus.

Der Übergang von Ritualpraxen (33: Kanonisierung in den Veden 1000-800) in asketisch-erlösungstheologische Dispositive (47: beginnt mit den ältesten Upanishaden 700-500). Die Dispositive charakterisieren allgemein sieben Annahmen:

  1. Schöpfungstheologische Ausrichtung auf einen Ursprung, das All-Eine (brahman).
  2. Aus 1. folgt eine monotheistische Tendenz.
  3. Ableitung einer Rollenhierarchie der Götter in der Verwaltung der Welt. Diese Hierarchie kann als personifizierende Akzentuierung der Eigenschaften des All- Einen verstanden werden (Avatar-Logik).
  4. Konzept eines unsterblichen Selbst (atman) in einem sterblichen Körper, und zwar individuell abgestimmt als 'individualisiertes Selbst' (jiva-atman).
  5. Konzept eines generationsübergreifenden Kreislaufs zwischen Geburt, Tod und Wiedergeburt (samsara).
  6. Konzept der generationsübergreifenden Weitergabe der Schuldverkettung durch körpergebundenes, eigennütziges oder uneinsichtiges Handeln (karma),die sich zugleich mit einer sozio-kosmologischen, generativen Disposition (dharma) verbindet (als Klassen-Zugehörigkeit, Geburts-Disposition, Körper-Disposition, individuelle Pflicht-Disposition, historische Disposition (individuelle Situation) etc.).
  7. Konzept der endgültigen Erlösung (moksha) als Loslösung von körpergebundenen, eigennützigen oder uneinsichtigen Formen des Handelns, ermöglicht durch die drei 'Wege' (marga) (242) der 'Erkenntnis' (jinana), des (rituellen) Handelns (karma) und der Gottesliebe (bhakti).

Übertragung der Upanishaden-Konstellation auf die Bhagavadgita (56): Zu-sich-selbst-Kommen als Selbst-Disziplinierung heißt hier: asketische Selbstbeherrschung im Handeln, Handeln ohne Eigeninteresse als 'desinteressiertes Handeln, 'wunschloses Erfüllen sozialer Pflichten', all dies dient zur Abwendung möglicher negativer Konsequenzen des Handelns, kann im Individuum als Habitus implementiert werden durch eine Yoga-Form der Selsbtübung (karmayoga). Führt letztendlich zum Erhalt der 'sozio-kosmischen Ordnung' (dharma), deren göttliches Vorbild als In-der-Welt-Handelnder Krishna ist. Der Mensch als Lernender wird exemplifiziert durch Arjuna, der als Feldherr nicht gegen Verwandte kämpfen will, obwohl ihm dies seine Karma-hafte Individualdisposition, in der zugleich eine sozio-kosmologische, generative Disposition (dharma) zum Ausdruck kommt, gebietet.


2. Die Bhagavadgita als Kritik buddhistischer Bewegungen

Gegen buddhistische Bewegungen, deren Fokus auf der Fähigkeit zur individuellen Reflexion liegt, die ohne Bindung an und ohne Rücksicht auf sozio-kosmologische Ordnungen zur (aus sich selbst generierten) Einsicht in das Göttlich-Wahre führen kann, betont die Bhagavadgita schon in den ersten Zeilen die Bedeutung sozio-kosmologischer Ordnungen (dharma) für die jeweiligen Akteure. Krishnas Rolle besteht vor allem in der Verdeutlichung eines Pflicht-Imperativs, der über individueller Einsicht steht und dessen Legitimation den rationalen Kern zu haben scheint, dass die sozio-kosmologische Ordnung erstens seit undenklich langer Zeit existiert und funktioniert sowie zweitens so komplex ist, dass das Individuum es nur perspektivisch-einseitig, aspekthaft erfassen kann und damit bei Zuwiderhandlung riskiert, für die jeweiligen Teilnehmer an diesen Ordnungen unabsehbar Unordnung zu stiften, die immer mehr Unheil, Unglück und an sich Schlechtes als Heil, Glück und an sich Gutes mit sich bringt.


3. Zum zweiten Abschnitt der Baghavadgita (Krishnas erste Intervention): das Problem des kritiklosen Kriegers in einem totalitären Regime

Zumindest ließe sich in diesem Abschnitt die Kritik erheben, dass durch die Ausblendung individuellen Urteilsvermögens und individuell habituierter moralisch-sittlicher Dispositionen zugunsten eines durch die Priesterschaft oder göttliche Intervention legitimierten sozio-kosmologischen Pflichtverständnis (Arjuna sollte Brüder und Schwestern töten, da es seine Pflicht als Krieger und Feldherr ist)die Gefahr eines totalitären Regimes droht, dessen Wertsetzungen und Machtdispositive jenseits individueller Existenzansprüche und jenseits aller Kritik unbeschränkt gültig und unhinterfragt zu vollziehen sind.


4. Zum zweiten Abschnitt der Baghavadgita (Krishnas erste Intervention): das Dilemma des idealen Kriegers. (vebunden mit Punkt 3)

Der ideale Krieger übt keine Kritik an Befehlen, kennt keine Mitgefühle, unterdrückt seine eigenen Gefühle, beherrscht sich und seine Waffentechnik, ist eiskalt, tödlich und rational in der Umsetzung von Anordnungen. In all diesem sieht er seine absolute Pflicht als Krieger-Soldat. Doch was passiert, wenn die Befehle schlecht sind? Was, wenn der Befehl lautet, alle Priester zu töten, die Befehle korrigieren könnten?

Anzumerken ist aber immerhin, dass die Geschichte an dieser Stelle diese Kritik in den Blick nimmt, erlaubt und refelktorisch bearbeitet. Der Einfluss des Buddhismus in der Gesellschaft mur zur Entstehung dieser Geschichte also schon dringlich geworden sein.


5. Zum zweiten Abschnitt der Baghavadgita (Krishnas erste Intervention): das Pflicht-Problem. (verbunden mit Punkt 3)

Bis zu diesem Abschnitt gab es in der Lektüre noch keinen Verweis darauf, wie Fehler und Korrektive in die Ordnungs-Systeme der Menschen, in denen Pflicht absolut gilt, selbst eingehen und eingebaut sind, also ohne eine avatarische Präsenz des Göttlichen in ihrer Welt (etwa durch Krishna).


6. Jesus und Krishna, sowie: Propheten, Avatare und Göttervielfalt

Krishna kommt und geht, entscheidet selbst über seine Verkörperung, taucht ständig hier und dort unter verschiedenen Namen auf, scheint wie ein göttlicher Bote unantastbar. Könnte er von einem Pfeil verletzt werden? Könnte Arjuna ihn kreuzigen? Jesus kommt nur einmal, opfert sich selbst, wird Opfer, und überlässt der Welt sich selbst. Jesus greift aktiv durch Gruppenbildung, Verweigerung und Revolte in sein soziales Umfeld ein, Krishna berät nur ohne aktiv Einzugreifen - allerdings bleibt Jesus in der Durchsetzungsphase auch passiv, er lässt geschehen, was menschliche Mächte wollen. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Differenz zwischen Propheten, Avataren und Göttern. Es scheint kein Konflikt zwischen Avataren möglich, wohl aber zwischen (griechischen) Göttern. Propheten verfügen über göttliches Wissen, manchmal auch über (heilende) Macht, können aber irren (?), stehen den Göttern ferner als und haben nicht dieselbe Autorität wie Avatare. Weiterhin sind Avatare quasi global aktiv, können überall auftauchen, Propheten leben irgendwo und sterben. Avatare scheinen Engeln zu ähneln, aber es gibt keinen gefallenen Avatar (?).


7. Grundproblem

Selbst sein Selbst entselbsten. Sich selbst seiend sein Selbst als Illusion erkennen.


8. Grundparadox

Jede Handlung (Werk) setzt ein Selbst voraus. Jedes Selbst existiert nur durch in soziale Ordnung eingebundene und organisierte Handlung (als Geist-Körper-Synthese durch Kasten-gemäße Arbeit). Das Ziel jedes Selbst ist seine Entselbstung, das heißt ohne Handlung (Werke) ziellos im enstselbsteten Selbst verharrend (Haltung) zu existieren.


9. Grundkritik

Ent-selbstete Existenzen haben kein Humanitäts-zentriertes Fundament mehr, ihre Identität verschwindet mit ihrer Individualität, sie sind potentiell willkürliche Vollzieher totalitärer Regime der jeweiligen lokalen Ordnung, der sie sich Kritik-los fügen.


10. Genese des Grundproblems: Wissen um das Absolute

Empirisch-lebensweltlich und experimentell-wissenschaftlich ist keine Letztbegründung von Wissen über Etwas zu gewinnen. Der Westen begab sich aufklärerisch mit Kant und Lessing auf den Weg infinitesimaler Annäherung konditionierten Wissens ohne End- und Er-Lösung. Die Figur des entselbsteten Selbst ist eine Lösung (das sahen auch die deutschen Romantiker mit Schelling und Konsorten sowie Schopenhauer so) ohne Wiedereinführung einer transzendenten Instanz oder Autorität (der eine Gott etc.), vielmehr löst sie rationalisierend durch Dekonstruktion in pyrrhonisch-skeptischer Manier (Argument und Gegenargument führen zu systemisch bedingter und insofern unentrinnbarer Unentscheidbarkeit).


11. Der problematische Wert der Emotion

Emotion scheint an Individualität gebunden zu sein (als Lust, Begierde), in Form der Suche nach selbst-verwirklichenden Handlungsgefügen (Selbst-Erfüllung), ist christlich-protestatntisch an das ökonomische Verhältnis von (irdischer) Arbeit und Lohn gekoppelt, spielt aber in einer einer feudal-inspirierten Kastengesellschaft mit dem Ideal entselbstettr spirituell-ethischer Führer eine durchweg negative Rolle, da sie Ur-Grund aller Handlung ist (Hunger-Bedürfnis, Reproduktion etc.)


12. Skeptiker vs. Yogin

Der Yogin ist ein Hyperkrtiker, ein pyrrhonischer Anarchist, der für jedes Argument ein Gegenargument findet, der eine haltungslose Haltung hat, und doch soziale Ordnung fundiert, in ihr den höchsten Rang einnimmt, während antike Hyperkritiker und ihre westlich-modernen Varianten kriminalisiert wurden. Gemeinsames Ziel von Skeptiker und Yogin scheint die Seelenruhe.

13. Die Baghavadgita als Kritik eines vedischen Ritenkultus und Übergang in individualistisch-reflexiven Buddhismus. Siehe 9.21-22.

14. Glauben und Wissen

Bezug: 9.3

In der Bagavadgjita ist Glauben Wissen, Erkenntnis des zyklischen Zusammenhangs von Einheit und Vielfalt als Schöpfungsprinzip, gearde nicht aufklärerische Westliche Opposition von Wissen und Glauben.

15. Avatare sind keine fleischgewordenen Götter auf Erden, nicht individuiert. Differenz von Natur/Prakriti und Illusion/Maya.

Bezug: 9.11.

Avatare sind Erscheinungen eines Codes, der zugleich Natur generiert. Der Avatar ist Lucas am Ende der letzten Star Wars Episode, er leidet nicht, kann nicht zerfetzt werden, ist real als Repräsentant des Codes, aber kein Individuum. Jesus schon, er spricht als Individuum, als Mensch zum Menschen, er stirbt gemäß einer Bestimmung, die Leitfaden für andere Schicksale werden soll, aber nur lesbar durch seinen Tod ist. Die Logik dieses Leitfadens ist verborgen, Jesus' Leben ene Art Idealform, zugleich Vorbild. Avatare haben in diesem Sinne kein Leben, sie zeigen sich hier und dort. Krishna hat keine Familie. Er ist ohne Eltern. Er hat keine Geschichte.(hier gab es aber auch Indizien für ein Individualisierung Krischnas in alten vedischen Texten - evtl. also nicht ganz verstanden von uns oder ein Bruch in den kanonischen Dokumenten der Hinduisten)

16. Horizontale und vertikale Ordnung (Teil 10 und 11)

Horzontal (10): Gott ist in allem (gleichermaßen). Vertikal (11): In jeder Dingklasse gibt es ein Bestes, das ist/repräsentiert Gott.

Jesus: bezieht sich auf keine vertikale Ordnung.

17. Göttliche Macht, das Soziale und der Gutmensch

Die BVG exponiert, vor allem im Teil 11, das Problem, dass eine göttliche Macht, die genau so viel aufbaut wie zerstört, erhält und vernichtet, schön ist und grausam, gut und böse in sich vereint, soziale Ordnung stiften soll und von den Menschen fordert, sich an die tradiert-bestehende Ordnung (konservatives Motiv) zu halten. Die Verbindung zwischen ambivalenter Macht und sozialem Auftrag ist unklar, fragt nach bedingungsloser Einordnung in eine Ordnung, deren Regulativ generationsübergreifend in Zyklen (samsara) Vergehen gegen diese Ordnung in verschiedenen Wiedergeburtsformemn ahndet. Gibt's Zweifel, wie im Fall von Arjuna, zeigt sich die göttliche Macht in seiner ganzen Ambivalen.

Im Christlichen ist genau so zu hinterfragen, wieso ein allmächtiger Gott eher gut als böse ist. Im Alten Testament funktioniert die Verbindung zum Sozialen und Gutmenschen durch eine direkte Übergabe von Ordnungen (Gesetzestafeln)(analog zur verbaldiktion und Mohammed, aber eben verschriftlicht) - wobei zwischen Schöpfung und Übergabe noch der selbstverschuldete Fall steht, der aber nur ein Regelproblem durch ein anderes ersetzt und das Moment der Arbeit und des weltlichen Leidens als Konsequenz eines Strafakts einführt. t. Die Frage ist zunächst, wieso ein Gutmensch Gott näher steht als ein Schlechtmensch. Bei Jakob Böhme und anderen Mystikern funktioniert das, galube ich, über Liebe: Gott schuf die Welt aus einem Überschuss aus Liebe (gleich Gutheit), und die gibt man jetzt zurück. Dagegen steht der Manächiismus. Insgesamt eine recht waklige Konstruktion.

18. Das (dritte) göttliche Auge

Es taucht im 11. Teil auf, wird Arjuna von Krishna eingepflanzt, um die unmögliche-göttliche, externe Perspektive auf die Welt als einen Körper einzunehmen, wobei alles in diesem Einen Körper im Plural auftritt.

19. Freiheitsgrade

  • a. Hinduismus: Menschen können fehlen, verfügen also über Freiheitsgrade; dadurch können Probleme in der geschaffenen Ordnung entstehen, die Avatare richten.
  • b. Freiheit im Hinduismus ist gekoppelt an die Erkenntnis des eigenen Dharmas als in individuelles Leben eingeschriebener Vollzugsrahmen (Kastenzuorndung, Beruf, Ethik etc.).

20. Nietzsche-Schopenhauer: Erscheinungsweisen (gunas)

BG XIV (23): "...wissend, dass es nur die Erscheinungsweisen sind, welche handeln ..." klingt wie Nietzsche. Vielleicht hätte er gesagt "In uns tobt ein Kampf verschiedener Willen, die alle zur Macht streben. Unterschiedliche Willen zur Macht konkurrieren in mir. Jede meiner Äußerungen ist Ergebnis dieses Kampfes." oder so. Nietzsche gilt als schopenhauer-beeinflusst, Schopenhauer gilt als upanischaden-beeinflusst. Hier sieht man es.

21. Der gefällte Lebensbaum

Im 15. Abschnitt wird, ähnlich wie in der Konstruktion des Sepiroth in der jüdischen Kabbala, auf das Problem verwiesen, sich die Präsenz des All-Einen (des Brahmans) in der Welt des Geschaffenen vorzustellen. Tut man dies in Form einer historisch gewachsenen Kontinuität in Form eines Baumes, dessen Wurzeln den Ursprung (im Himmel) und seine Verästelung in der Welt repräsentieren, würde man, so legt es (3) nahe, sich einer Illusion hingeben, den Erscheinungen und dem sinnlich fundierten Wahrnehmungsvermögen anzuhängen; vielmehr müsse man, um den absoluten Ursprung zu erkennen, den Baum „mit dem mächtigem Schwerte der Nicht-Anhänglichkeit“ fällen. Erst dann, so in (4) und (6) kann man einen „Pfad“ aufsuchen, von dem, einmal erreicht, niemand zurückkehrt. In Differenz zu einem anthropozentrischen oder transzendental-beschränkten Denken (über die Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis), schließt der 15. Abschnitt hier an den 11. Abschnitt ((8)ff.) an, in dem Krishna Arjuna ein göttliches Auge einpflanzt, mit dem er zu sehen vermag, was er mit eigenen Augen nicht sehen kann. Damit stellt sich im 15. Abschnitt, radikaler als zuvor, die Frage nach der Verborgenheit und der Zugänglichkeit des All-Einen. Der Hinweis, dass von dessen Erkenntnis kein Weg zurück zur Welt der Menschen führt, könnte bereits als Verweis auf den kommenden Buddhismus gesehen werden, legt eine Nähe zur Hegelschen Geistphilosophie nahe und ist zugleich als Anspruch auf den wahren Zugang zum verborgenen Wissen Machtzeugnis gegenüber vorhergehenden Zugängen. Die Veden werden zu den Blättern des Lebensbaumes (1), dadurch wird zugleich das Älteste zu dem vom Ursprung Entferntesten entwertet.

Literatur, Quellen Links

Basisliteratur

  • Richard Garbe von 1905: Die Bhagavadgita aus dem Sanskrit als Prosa übersetzt. Mit einer Einleitung über ihre ursprüngliche Gestalt, ihre Lehren und ihr Alter. Leipzig. Amazon
  • Helmuth von Glasenapp von 1986/1965: Bhagavadgita - von einem bekannten deutscher Indologe und Schüler von R.Garbe - ästhetische, an die Metrik des Originals anknüpfende Übersetzung. Amazon
  • Sarvepalli Radhakrishnan von 1958: Die Bhagavadgita, Sanskrittext mit Einleitung und Kommentar von S. Radhakrishnan, mit dem indischen Urtext verglichen und ins Deutsche als Prosa übersetzt von Siegfried Lienhard. Baden-Baden. 447 S. [Akademischer Standard]
    Radhakrishnan schreibt, dass nach Aussage der Bhagavad Gita „ein Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt stattfindet, an dem Gott innigen Anteil nehme“. Radhakrishnan sieht in der Gestalt von Krishna, wie sie in der Gita erscheint, „eine Veranschaulichung der geistigen Quellen und der verborgenen Göttlichkeit des Menschen“. Amazon
  • A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada von 1972: Die "Bhagavad-gita Wie Sie Ist" beinhaltet eine Wort-für-Wort Übersetzung und Kommentierung der Bhagavad-gita, dem Gründer der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON).
    Das von Prabhupada verfasste Werk bietet die originalen Sanskrit-Verse in Devanagari und in einer lateinischen Transliteration. Es folgt eine Wort-für-Wort-Übersetzung und anschließend die Übersetzung des jeweiligen Verses mit Erläuterungen.
    Die "Bhagavad-gita Wie Sie Ist" ist neben dem Srimad Bhagavatam eine der wichtigsten Schriften der ISKCON und anderer Gaudiya-Vaishnava-Organisationen. Der Autor kommentiert die Bhagavad-gita in der Auslegung der Gaudiya Vaishnavas, des bengalischen Vaishnavatums. Bhaktivedanta Prabhupada, Geb. 1896 in Kalkutta, kam auf Wunsch seines Spirituellen Meisters 1965 mit einem Schiff nach New York, um den Hare Krishna Mahamantra in der westlichen Welt zu verbreiten. Er konnte 1972 sein vollständiges und ungekürztes Manuskript der Bhagavad Gita As It Is bei The Macmillan Company in New York veröffentlichen. Die deutsche Gita Wie Sie Ist ist eine Übersetzung seiner Schüler vom englischen Original und wurde zum ersten mal 1974 herausgegeben. 1981 (die 5. Auflage) wurde eine verbessert-übersetzte Version herausgebracht, und 1983 nochmals nachgedruckt.
    2012 wurde eine eventuell verfälschend ergänzte weitere Auflage herausgebracht.
  • Jack Hawley von 2002: Eine moderne Prosa-Fassung Bhagavadgita Amazon

Zusatzquellen

Zusatzquellen zum Thema Religion
Zusatzquellen zu "Indien heute"

Ausführliche Themen

Kontext

Zusammenfassung Angelika Malinar: Hinduismus. 2009. Amazon

Teil I Begriff Hinduismus
  • Der Hinduismus ist keine einheitliche Religion. Indologen und Religionswissenschaftler verwenden häufig den Begriff Hindu-Traditionen oder Hindu-Religionen. Der Begriff Hinduismus umfasst einen Komplex religiöser Traditionen und gesellschaftlicher Phänomene, die teilweise sehr unterschiedliche sozioökonomische, historische und geographische Bedingungen haben.
  • Das Wort „Hindu“ stammt aus dem Persischen und bezeichnet im Singular den Fluss Indus (der im Sanskrit wiederum Sindhu heißt). Als geographische Bezeichnung kommt dieses Wort somit schon in den altpersischen Inschriften der Achämiden vor.
  • Mit dem Vordringen der Muslime ab 711/12 n. Chr. wurde die einheimische Bevölkerung Hindus und das Land als „Al Hind“ genannt. Diese aus der Steuerverwaltung entsprungene Bezeichnung wurde von allen nachfolgenden Herrscherdynastien weitergeführt, zuletzt von den Engländern, die die Strukturen der Mogulverwaltung übernahmen. Die Hindu-Identität konstruiert sich damit besonders durch ihr Verhältnis zu den herrschenden Muslimen als Nicht-Muslime.
  • In der englischen Kolonialzeit entstand die künstliche Unterscheidung zwischen „Inder“ im säkularen und „Hindu“ im religiösen Sinn, im Unterschied zu Muslimen und Christen. Davon abgeleitet entstand „Hinduismus“ als Sammelbegriff für indische Religionen.
  • Innerhalb des Hinduismus gibt es monotheistische, dualistische und polytheistische Richtungen, Gottheiten erscheinen als persönliche oder unpersönliche Wesen. Die Hindu-Religionen verfügen weder über ein gemeinsames Glaubensbekenntnis noch über eine zentrale Institution, die Autorität für alle Hindus hätte. Nur einzelne Richtungen gehen auf einen bestimmten Gründer zurück. Die Ausprägung der indischen Philosophie und sogar die Gottesvorstellungen sind in den einzelnen Strömungen sehr verschieden, auch die Ansichten über Leben, Tod und Erlösung (Moksha) stimmen nicht überein. Der Priesterstand kann sowohl dem Brahmanentum als auch niedrigeren Kasten angehören, teilweise besteht er auch aus sogenannten Unberührbaren. Für den persönlichen Glauben haben religiöse Lehrer (Gurus) oft einen großen Stellenwert.
  • Auf der zweiten von der Vishva Hindu Parishad organisierten Welt-Hindu-Konferenz von 1979 konnten sich die Vertreter verschiedener hinduistischer Gruppierungen, Kasten oder religiösen Richtungen nicht auf eine gemeinsame Definition einigen. Immerhin entwickelte man einen Sechs-Punkte-Kodex für alle Hindus: Wer Gebete (suryapranama und prarthana) spricht, die Bhagavad Gita liest, eine persönliche Wunschgottheit (Murti, wörtlich „Götterstatue, Bild“) verehrt, die heilige Silbe Om verwendet und das heilige Kraut Tulsi („Indisches Basilikum“) anbaut, der darf sich „Hindu“ nennen.
Teil II Geschichte
  • Um 1500 v.Chr. ins Industal einwandernde "vedische" Stämme, die sich selbst als "arya" ("gastfreundlich", aber auch "Klanmitglied", dann auch "edel") bezeichnen, bringen neben Ihrer Sprache, dem Sanskrit, einen religiösen Opferkult mit. Das Sanskrit ist bis heute die Ritualsprache des Hinduismus. "Veda" bedeutet "Wissen" - jenes um das Opfer und seine kosmoserhaltende Wirkung, ist gleichzeitig die Bezeichnung für die rituellen Textsammlungen.das vedische Pantheon besteht aus einer Vielzahl an Göttern.
  • Ab dem 6. Jh vChr asketische (Gegen- oder Reform-) Bewegungen des Jainismus und des Buddhismus: Die Lehre vom unsterblichen Selbst (atman), dem Kreislauf von Geburt und Tod, der Askese. Eins der äußerlichen Zeichen der Abwendung von der vedischen Praxis ist die Verwendung einer anderen Ritualsprache, nämlich des Prakrit.
  • Ab dem 11. Jh nChr Auseinandersetzung mit dem Islam.
  • 1206 Sultanat von Delhi.
  • 1526 islamische Mogul-Dynastie in ganz Indien.
  • Um 1750 Beginn der Britischen Einflussnahme in Indien, zunächst durch die Ostindien-Kompanie. Nach Aufständen gegen die Kompanie (und die Briten) Auflösung der Kompanie und Übernahme der Herrschaft durch die brit. Krone. Ruinieren bestimmter Handwerkszweige und damit der Sozialstruktur durch wirtschaftliches Agieren der Briten (z.B. Export von Baumwolle, Re-Import brit. Textilien). Zunächst keine Einmischung der Briten in religiöse Fragen. Mit dem Wandel wirtschaftlicher Interessen in die Übernahme von Regierungsverantwortung Notwendigkeit zur Positionierung auch in sozialen oder religiösen Fragen. Was kann man, und was muss man akzeptieren? (Witwenverbrennung pro und contra)
  • 1885 Gründung der Kongress-Partei als Ausdruck eines Bestrebens nach Unabhängigkeit und der Betonung des Wertes der eigenen Kultur. Einer der Parteiführer ist der für Gewaltlosigkeit und passiven Widerstand stehende Mahatma Gandhi. Er sieht die Stellung der Unberührbaren als Makel Indiens, kann sich aber hier nicht zu Konsequenz entscheiden, was viele Unberührbare zum Buddhismus treibt. Ein weiteres Ansinnen Gandhis ist die Aussöhnung zwischen Moslems und Hindus. Ermordung Gandhis 1948. Unabhängigkeit! Abschaffung der Unberührbarkeit mit der Verfassung von 1950, gleichwohl nach wie vor gesellschaftliche Realität.
Teil III - religiöse Praxis (Seite 127 - 183)
  • Es gibt 5 Hauptaufgaben der Gottheiten: Schöpfung, Erhalt und Zerstörung der Welt (i.d.R. Durch Brahma, Visnu und Siva verkörpert und "trimurti" genannt), Sowie (4) Verwirrung der Individuen / Verhüllung der Erkenntnis, Und (5) Enthüllung, Offenbarung, Erlösung.
  • All dies tun sowohl weit verbreitet verehrte Hauptgötter sowie Dorf- und Familiengottheiten
  • Als Hauptgötter gelten Visnu, Krsna, Rama, Siva, Sri Laksmi, Durga, Kali (letztere drei sind weiblich)
  • Visnu ist in vedischen Texten und Epen als mächtiger Gott etabliert. Er schafft, erhält und zerstört (zur Rettung der Ordnung) die Welt. Er erscheint auch in Form von 10 Herabkünften (Avataren) zu denen nach bestimmten Überlieferungen auch Krsna, Rama und Buddha gehören. Seine letzte Verkörperung steht beim Weltenuntergang bevor. Das kann so lange aber nicht mehr dauern: Schließlich gibt es eine Abfolge von 4 Weltaltern, in deren Letzterem (degenerierten) wir und befinden. (ein Viererzyklus dauert 4,32 Millionen Jahre. Das letzte Zeitalter begann nach traditioneller Auffassung mit dem Tode Krsnas 3102 v.Chr.) In der dann folgenden kosmischen Nacht wird Visnu schlafen. Durch seine Kraft genährt wird Brahman die Welt neu erschaffen.
  • Krsna spielt eine zentrale Rolle im Mahabharata-Epos, u.a. der Bhagavadgita. Er ist der Flöte spielende Beschützer der Kühe und Verführer der Hirtinnen. Obwohl er als Visnu-Avatar gilt, und teilweise mit diesem identifiziert wird, ist er doch ein eigenständiger Gott und wir gar als "Der Höchste" verehrt.
  • Rama ist zusammen mit Sita das ideale Ehepaar der indischen Kulturgeschichte (vor allem wohl der duldenden Gattin wegen). Die Fernsehfassung des epischen Textes Ramayana war in den 80er Jahren mit ihren 100 Folgen ein überwältigender Erfolg. Die Wiederkehr von Ramas Herrschaft (Ramaraja) wurde zum politischen Programm Der indischen Unabhängigkeitsbewegung und des Hindu-Fundamentalismus.
  • Siva - als alter Gott keine Visnu-Inkarnation ist der Herr der Nutztiere. Mahesvana (mächtiger Herr) und Mahadeva (Großer Gott) sind ihm beigelegte Eigennahmen. Als einsamer Jäger mit Pfeil und Bogen an den Randzonen der Gesellschaft ist er bedrohlich und mit besonders zerstörerischer Macht ausgestattet. Er ist Asket und Herr des Yoga, aber auch mit hoher sexueller Energie und Macht gesegnet, weshalb sein Zeichen das phallische Emblem "Lingam" ist.
  • Sri Laksmi taucht aus dem Chaos auf und wählt Visnu als kosmischen Herrscher und Gatten.
  • Durga und Kali werden als jeweils singuläre Hauptgöttinnen, teilweise in Assoziation zu Siva (Liebe, Tod, Zerstörung) verehrt.
  • Göttinnen haben grundsätzlich einen ähnlichen "Zuständigkeitsbereich" wie männliche Götter, treten aber auch als Symbolisierungen (Göttin Morgenröte, Göttin Sprache, fast alle Flüsse sind weibliche Gottheiten) auf.
  • Als regionale oder Dorfgottheit wird häufig Siva, seltener Visnu in einer bestimmten regionalen Erscheinung verehrt, aber auch andere Haupt- und Nebengötter, die dann meist als bestimmte Ausprägung der Hauptgötter interpretiert werden. Hier hat auch eine Verschmelzung älterer oder nur regional bekannter Gottheiten mit hinduistischen Hauptgöttern stattgefunden. Man spricht auch von kultureller Sanskritisierurng.
  • Das Vorhandensein von insgesamt über 300 Millionen verehrten Gottheiten kann dazu führen, den Hinduismus als polytheistische Religion zu sehen. Andererseits werden wohl die einzelnen Gottheiten als nur verschiedene Aspekte des einen Göttlichen verstanden. Die "trimurti" bspw. "... Ist kein Polytheismus, sondern ist das Signum der Einheit der göttlichen Zuwendung zur Welt." (Malinar S. 147)
  • Ort der religiösen Praxis ist der meist vorhandene Hausschrein oder der Dorfschrein, an dem geopfert wird, um die Götter (und Ahnen und Geister...) in ihrem willkürlichen Spiel mit der Welt und dem Menschengeschick milde zu stimmen oder die Ahnen nicht gegen sich aufzubringen.
  • Daneben wird Religiosität in Festen praktiziert, in deren Rahmen u.a. Sänger und Musiker z.T. über mehrere Tage und Nächte religiöse Texte und Epen rezitieren.
  • Ein weiterer Ort religiöser Praxis (und unter Umständen auch Pilgerfahrt) ist der nach symbolischer (u.a. am menschlichen Körper orientierten) Architektur angelegte Tempel. Die Tempel werden von einer i.d.R. Brahmanischen und männlichen Priesterschaft betrieben. Acht Gottesdienste am Tag sind normal.
  • Die Landkarte Indiens als kosmographischer Region ist insgesamt auch als religiös-symbolische Karte, u.a. mit einer nord-südlichen Werteskala, zu lesen.
  • Indien ist "Karmabhurmi", der Ort des Ansammelns von Verdiensten und damit der Möglichkeit der Erlösung.
  • Indien ist Ort des Dharma, der (richtigen) Ordnung (des Kastenwesens) und der rituellen Reinheit.
  • Essenz des vedischen Wissens ist die Silbe "Om".
Teil 4 Soziale Dimension des Hinduismus
  • Zugehörigkeit zum Hinduismus ergibt sich durch Geburt im Kastensystem, wobei dies wiederum nach dem Glauben ein Resultat der Qualität der früheren Lebens ist.
  • Das deutsche Wort Kaste entstammt dem portugiesischen casta - Gruppe/Gattung.
  • Das Kastensystem ist durch religöse Werte strukturiert, dem Grad der "religiösen Reinheit" folgend.
  • Die Kaste gibt dem Einzelnen den primären Referenzrahmen für Religiösität - rituelle Rechte und Pflichten beinhaltend.
  • Religionszugehörigkeit, aber auch Sozialer Status, sind an die Kaste gekoppelt. U.a. Inititationsriten und Lebenszyklusrituale verleihen soziale Rollen und Prestige - der einzelne Mensch wird "sozial positioniert" und kann in "gesellschaftliche Transaktionen eintreten".
  • Individuelle Religiösität ist aber möglich. Es gibt religiöse Praktiken ausserhalb der Vorgaben einer Kaste (z.B. Verehrung von Herzensgottheiten). Grundsätzlich soll jeder Einzelne zwecks Vorbereitung seines nächsten Lebens, "das beste aus seinen Möglichkeiten machen", dies gilt auch innerhalb seiner Kaste.
  • Ausschluss aus einer Kaste ist durch Vergehen, Entsagung oder Initiierung in einer anderen Gemeinschaft möglich.
  • Die Konversion in den Hinduismus ist nicht möglich.
  • Kastenhierarchien sind lokal unterschiedlich und umkämpft und die Attraktivität der unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften liegt in der Möglichkeit zu alternativen Rechten und Positionen. Desweiteren kann das Karma reduziert oder aufgehoben werden (scheint so eine Ablassoption zu sein).
  • Grundsätzlich existieren vier Kasten in hierarchischer Anordnung: Bramanen (Priester und Gelehrte -> Mund), Ksatriya (Krieger, Aristokraten und Landbesitzer -> Arme), Vaisya (Händler, Geschäftsleute und Handwerker -> Beine), Sudras (Diener, Tagelöhner -> Füsse).
  • Die obersten drei Kasten agieren freier miteinander (Heirat, Essen), bzw. zwischen Ihnen besteht eine Hieraechie relativer Reinheit.
  • Die Priester nehmen aber eindeutig die Spitze der Hierarchie ein und repräsentieren die höchsten Werte und Normen und auch eine Relativierung des sozialen Machtstrebens (Prestige und auch Besitz) der darunter liegenden Kasten.
  • Die Sudras haben keine rituellen Rechte und dürfen die vedischen Texte nicht studieren. Sie haben kein Recht zur zweiten Geburt (Heiratsritual) und sind nur mit der Unreinheit der darüber liegenden Kaste beschäftigt.
  • Ausserhalb der Kastenzugehörigkeit existieren die "Unberührbaren" Gruppen (obgleich durch die indische Verfassung abgeschafft), die sich ursprünglich um Müll, Fäkalien und leichen kümmern. Diese Gruppen entwickelen zum Teil eine eigene religiöse Identität (z.B. als Ur Hindus, die ehemals ausgeschlossen wurden). Der politische Versuch ihrer Integration und Aktivierung für weitere Berufe scheiterte an ihrer Zersplittertheit, wobei weiterhin staatliche Fördermassnahmen bestehen.
  • Häufig findet sich keine reine Vier-Kasten-Gesellschaft, sondern eine Vielzahl von Geburtsgruppen (jati), auch Subkasten genannt, die zusammen mit der Herkunftsregion zur Identität einer Person beitragen.
  • Die sozialen und rituellen Normen (auch Regeln für die Ordnung - des Dharma) sind in Rechtstexten behandelt - je nach Kaste (Varna) und Lebensphase (Asrama).
  • Das Asrama ist unterteilt in brahmacarin (Student), grhasthin (Haushälter), Vanaprastha (Waldeinsidler), Samnyasin (einer der allem entsagt).
  • Die Regeln der Ordnung (Dharma) bestehen aus den Zusammenhang der Gesetzte, die die natürliche Lebensgrundlage leistet, der Svaddharma - Vorschriften und Gesetze für die soziale Position, dem Dharma für die Rechtsordnung.
  • Die Dharmavorschriften richten sich desweiteren auch nach vier grundsätzlichen Lebenszielen: Dharma, Artha (materielle Sicherung), käma (Befriedigung sinnlicher/sexueller Bedürfnisse, moksa (Streben nach Erlösung).
  • Sozialle und religiöse Praktiken sind stark mit der Idee von Reinheit und Unreinheit (z.B. bezüglich Substanzen wie Essensresten, Tod, Gesetzesverstösse) verknüpft.
  • Reinigungsriten als auch Reinigungsmittel spielen eine grosse Rolle. Mit Reinheit ist auch eine Eignung für etwas gemeint.
  • Je höher die Fähigkeit zur Reinigung desto höher der soziale Status.
  • Das Konzept der Reinheit wird auch beim Speisen angewendet und es gibt viele Regeln zur Frage, wer bei wem essen darf und in welcher Ordnung dies geschieht.
  • Reinheit kann auch metaphysisch bezogen sein auf die "Reinheit des unsterblichen Selbst" und die "Unreinheit der Welt".
  • Die Unreinheit, die durch den Kontakt des Selbst mit dem Körper entsteht, kann ausgemerzt werden durch Yogasutra. Die Reinigungsbemühungen haben als Mittelpunkt: Unwissenheit, Egoismus, Leidenschaft, Hass, und Liebe zum Leben.
  • Asketische Konzepte unterstützen die Reinigung (sattva-Diät).
  • Neben der Geburt bestimmen 16 Lebenszyklusrituale (Samkaras) den sozialen Status (Zeugung, Ritual für einen männlichen Fötus, Haarscheitel ziehen, Geburt, Namensgebung, Erstes Verlassen des Hauses, Erster Verzehr von Nahrung, Erstes Haare schneiden, Durchstechen des Ohrläppchenns, Erstes Lernen - zweite Geburt, Schülerinititiation, Vedastadium, Erste Rasur, Ende des Studiums, Hochzeit, Tod): Samkaras dienen als "Perfektionierungen". Zu den Samkaras gehören auch häusliche Rituale (Opferformeln), die vom brahmanischen Hauspriester durchgeführt werden.
  • Samkaras gelten als eine wichtige Gemeinsamkeit aller Hindus.
  • Die Rituale unterscheiden sich stark zwischen den Kasten (zweite Geburt nur bei den drei oberen Kasten) und zwischen den Geschlechtern.
  • Viele Rituale dienen dem Aspekt der Lehrsamkeit.
  • Die Hochzeit (Erhebung in den Haushäterstatus und Bildung eines ökonomischen Zentrums bis zur Geburt der Enkel) eröffnet den Raum zur Verwirklichung der sozialen Aufgaben - erst danach wird man zum vollwertigen Mitglied der Gesellschaft.
  • Stabilität und Wohlergehen der Großfamilie stehen im Zentrum der Ehe, nicht Zuneigung und Gefühle. Allianzbeziegungen und Heiratsarrangements im Rahmen bestimmter Regeln bezüglich der Stellung im Kastensystem sind wie Brautpreise und Mitgiften üblich. Zur Schau getragene Intimiät und selbst Gespräche zwischen Ehepartnern in der Öffentlichkeit sind verpöhnt.
  • Als alternativer Lebensweg zu Hochzeit ist die Wahl eines Asketenlebens möglich (möglichst vor einer Hochzeit aber auch in Ausnahmen im Sinne einer Scheidung nach der Eheschliessung).
  • Das Totenritual ist wichtig, damit der Verwandte nicht zum feindlichen Geist wird. Der Tote wird verbrantt, sein Schädel gespalten, die Asche dann in einer Urne verwahrt oder in einen Fluss gestreut. Dem Toten hat nun auh Anrecht auf Opferung und seine individuelle Eistenz wird so in eine sozio-kosmische Ordnung eingebettet.
  • Die Erfüllung des individuellen Lebens besteht in der Übernahme von sozialen Aufgaben.
  • Frauen in höheren Kasten hatten geringe ökonomische Unabhängigkeit. Männer sollen Frauen kontrollieren und eingrenzen - am besten durch die Ehe.
  • Hauptpflicht der Frau ist der Dienst für den Ehemann und als Hüterin der Familie und des Haushalts.
  • Frauen haben keine Studienzeit und kein upanaya Ritual (wichtiges Ritual während des Studiums - Studium im Sinne religiöser Ritualle).
  • Frauen die beim Tod des Ehemannes auch freiwillig in den Tod gehen, werden geehrt.
  • Wie bei Männern ist es auch Frauen trotz aller Vorbsteimmtheit möglich, Verwirklichung in vielen verschiedenen religiösen Gemeinschaften zu erreichen.
  • Erst mit der Geburt von Kindern erhöht sich die Stellung der Frau.
Teil 5 Institutionen und organisatorische Strukturen
  • keine zentrale Instanz
  • Gemeinsame Rituale in Bezug auf dharma, karman oder Erlösung
  • Sprache, sozialer Kontext und relgiöse Kultur der Herkunftsregion als wesentlicher Rahmen
  • Tempel, Klöster, religiöse Gemeinschaften, Orden und Gurus ergeben und unterstützen religiöse Beziehungen
  • Tempel
    • auch ökonomische und soziale Zentren mit grossen Ländereien
    • die Tempelgemeinschaften sind durch die weltliche Macht unterstützt (z.B. Steuerprivilegien)
    • 1976 kam es zur vollständigen Enteignung der Tempel und zur Unterstellung in staatliche Kontrollstrukturen
      • Seitdem entwickelt sich auch privates Sposorentum (Versuch der Unabhängigkeit vom Staat)
  • Klöster (matha) und religiöse Zentren (Asrama)
    • dienen manchmal als Residenz von einem bedeutenden Lehrer
    • Asrama historisch oft auch asketische Einsidelein
    • Matha sind meist verbunden mit einem Tempel
    • Dienen neben dem religiösen Zentren auch für Handel, Ausbildung, Gesundheitsversorgung, Rekrutierung im Kriegsfall und als militärisches Trainingszentrum
  • religiöse Gemeinschaften (Sampradaya)
    • dienen eher der Überlieferung religiöser Tradition als der Abwandlung einer zentralen Orthodoxie
    • die Mitgliedschaft in einer Sampadaya steht nicht zwingend im Widerspruch zu eigentlichen durch Lebenszeitrituale verfestigten Identität
    • werden oft durch charismatische Stifter ins Leben gerufen
    • die Aufnahme in eine solche Gemeinschaft ist meist allen offen, Initiationsriten werden bei der Aufnahme durchlaufen
    • Kleidung, Körperbemalung, Brandmarkungen, Stirnzeichnungen, Halsketten zur Murmelzitation und Mantras (Formeln zum Gottesanruf) bzw. andere kanonische Texte (Offenbarungstexte, Ritualhandbücher, Biographien des Stifters und weiteres) spezifizieren die Mitgliedschaft in einer solchen Gemeinschaft
    • Die dezentrale Organistationstruktur besteht auch auf der Ebene der Religionsgemeinschaften und sorgt so umsomehr für die religiöse Fragmentierung in Indien.
Teil 6 Konzepte

Einbettung in indische Geschichte

Hinduismus vs. Buddhismus

Hinduismus vs. Christentum / Avatare vs Inkaranation

siehe Media:Bassuk-Incarnation_in_Hinduism_&_Christianity-1987.pdf (Intro und Epilogue automatisiert ins Deutsche übersetzt)

siehe auch Thesen


  • Avatare vs. Jesus
    • Avatare sind wie Jesus als eine Verbindung zu Gott zu verstehen
      • In beiden Religionenn gibt es in mehreren Hierachiestufen Annäherungsoptionen für Menschen um Gott näher zu kommen (Man-God) - z.B. Heilige, Selige bei Christen, in Hinduismus stärker differenziert in 6 Stufen
    • Gottes Annäherung an den Menschen (God-Man), sein Sein, sein Mythos manifestiert bzw. inkarniert wiederum auch im Hinduismus in mehreren Avatarstufen, ähnlich wie Jesus sich bei den Christen manifestiert hat.
      • "Ein Jesus vs viele Avatare" - Jesus inkarnierte nur einmal, in mystischer Art und Weise (er könnte letztlich nicht getötet werden und fuhr wieder auf in den Himmel), dieser Mythos wird aber fortwährend genutzt, so wie Avatare sich auch fortwährend auch zeigen
      • Die Annäherung/Sichtbarwerdung Gotts an den Menschen durch die "Fleischwerdung" Jesu und die "Herabsteigung" der Avatare wie Krishna sind in den Urtexten (Altes Testament/Veden) nicht vorhanen. Das Konzept wurde erst später (vermeintlich in Glaubenskrisen - Antrennung buddhistischer Lehre, Krise des Judentums im römischen Reich um Christigeburt oder auch Hunderte Jahre später, als die Geschichte Jesu retrospektiv entstand) in die kanonischen Texte eingewebt (die Gita ist die Ersterwähnung des Avatarkonzepts).
  • Werte
    • der Moralkodex, der sich im Christentum (Nächstenliebe, Mitwirken an Gesellschaft mittels individueller Verantwortung) entwickelt hat, ist ein anderer als im Hinduismus (übergeordente Herschaftsebenen vor den individuellen familiären, akzeptiere die Strukturen, unterstütze die Ordnung)
  • Struktur
    • Hinduismus ist geprägt durch eine stark differenzierte Struktur (Kasten, Avatarvarianten, Priester-ebenen), die den Menschen mehr Halt gibt, die Gesellschaft stabilisiert, weniger Notwendigkeit für die individuelle Entscheidung erfordert.


[Tobias]

1. Körperliche Präsenz

  • a. Jesus kommt als verletzlicher Mensch auf die Welt, Avatare scheinen unnahbar, mächtig und autoritär, ihr Körper scheint nur der Kommunikation zu dienen, spielt sonst keine Rolle.
  • b. Jesus kommt nur als Mensch in der Welt vor, Avatare können potentiell in allem erscheinen (Nähe zu schamanistischen und animistischen Traditionen).
  • c. Jesus kommt einmal auf die Welt, um letztlich von Menschen getötet zu werden, sein Tod ist wesentlicher Teil seiner Inkarnation. Seine Auferstehtung vollzieht sich als kurze Präsenz, seine Nicht-Wiederkehr ist definitiv.


2. Inkarnation

  • a. In der christlichen Konstruktion ist Jesusʼ Inkarnation eine Anomalie und zugleich zentrales Dogma der Schöpfung selbst (trinitarisches Konzept: Vater, Sohn, Heiliger Geist). [Engel scheinen hier ein Problem darzustellen: es sind keine Inkarnationen, und scheinen doch welche.]
  • b. Avatare kommen und gehen, es gibt viele in verschiedenster Form, und Brahman verfügt hierfür über eine besondere Fähigkeit: maya, die Fähigkeit, das Unmögliche wirklich werden zu lassen. [genau diese Fähigkeit kann für Descartes Gott nicht zukommen: Rationalisierung wird zum Gegenspieler der Inkarnations-These]


3. Heilsversprechung und Rektifizierung

  • a. Jesus hat auf der Erde keine Macht, er verspricht nur zukünftiges Heil (spätestens nach dem Ende der Welt).
  • b. Avatare richten vor Ort, Jesus verspricht Heil. Daher muss Jesus nur einmal kommen, Avatare aber immer dann, wenn etwas schief läuft (zumindest im größeren Rahmen).


4. Gottähnlichkeit

  • a. In der protestantischen Konstruktion werden Menschen Gott nicht ähnlich, sondern verdienen sich ihre Erlösung, Gott ist gnädig, aber unnahbar, tendenziell in Richtung jüdischer und islamischer Perspektiven: das Verständnis der Ordnung der physischen Welt trägt nicht zum Verständnis Gottes bei. Genau daher wird Aufklärung zum Problem, weil unter anderem Naturgesetze Ordnung ohne Gott erklären. Weltverständnis führt zum Konflikt.
  • b. Im Hinduismus geht es beständig um stufenweise, reziproke Ähnlichkeitsverhältnisse, analog zu einer spinozistischen Gott-oder-Natur-Konzeption (Fahrstuhl-Logik). Erleuchtung als Erlösung wird nicht von einem gnädigen Gott gewährt, sondern kann selbst durch verschiedene Formen des yoga erworben werden (führt zum Sprung Buddhas in das Nirvana). Zum Prozess der Erleuchtung-Erlösung gehört ein Verständnis der Weltstruktur und des Zusammenhangs sowie der hierarchischen Ordnung aller Wesen. Rationalisierung ist Gotteserkenntnis ist Welterkenntnis.