Manas: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Sprache bei den Türkvölkern Zentralasiens wurde mit der Zeit das Persische und blieb im kleineren Maß  
Die Sprache bei den Türkvölkern Zentralasiens wurde mit der Zeit das Persische und blieb im kleineren Maß  
das Türkische, im östlichen Teil nahm das chinesische seinen Einfluß.
das Türkische, im östlichen Teil nahm das chinesische seinen Einfluß.
4.2 auch noch am 10.02.2014: Die Araber (nach Heinz Halm)
- Araber ist, wer arabisch spricht - und das tun 280 Mio Menschen. Die Wortbedeutung ist unklar. Der Begriff wird bereits 853 v.Chr. für beduinische (also aus Kamelnomaden bestehende) assyrische Hilfstruppen benutzt. Auch bei Xerxes' Griechenzug 480 v.Chr. sind arabische Bogenschützen auf Kamelen dabei.
Das Arabische ist eine semitische Sprache, verwandt also z.B. dem Akkadisch, dem Hebräisch, dem Aramäisch...
Die Schrift hat sich, wie auch die griechische und die lateinische, aus einer phönizischen Urform entwickelt. Sie besteht aus 28 Zeichen - ausschließlich für Konsonanten.
- 64 v. Chr. kommen die Römer in die Levante, 30 v.Chr. nach Ägypten. Die Araber stehen also zwischen Persien und (Ost-) Rom. Bis zu Mohammed (etwa 570 - 632 n.Chr.) gibt es keine einheitliche politische Ordnung.
- Zur Zeit Mohammeds sind 3 von 5 Stämmen in Medina jüdisch.
Im geographischen Raum gibt es auch viele Christen. Darüber hinaus werden weit verbreitet arabische Naturgottheiten verehrt. Die Kaba in Mekka ist z.B. ein würfelförmiger Tempel für den Gott Hubal. In Mekka selbst, wohlhabend wegen des vielbesuchten Tempels und der Lage an der "Weihrauchstrasse" vom Jemen nach Damasjus, gibt es keine christlichen oder jüdischen Gemeinden. Hier wird Mohammed um 570 geboren und tritt ab etwa 610 als monotheistischer Prophet auf, wird aber unterdrückt und bedroht, so dass er 622 ins 350 km entfernte Medina auswandert. Bei ihm sind "die Ergebenen" (die "muslimun", mit ihrer "Ergebung" oder "Hingabe" - dem "Islam"). In Medina entsteht die Urgemeinde, die "Gemeinschaft" (die "umma")und wird mächtig. Da göttlich eingesetzt, ist die umma unauflösbar.
Nach 10 Jahren ist praktisch die gesamte arabische Halbinsel islamisch. Auch Christen, auch Juden, auch Mekka schließen sich der neuen religiösen Bewegung an. Der Gründer stirbt 632 in Medina.
- Die 4 ersten Nachfolger ("Kalifen") sind noch direkte Weggefährten des Mohammed. SIe alle sind Angehörige eines, eigentlich mekkanischen, Stammes. Schon unter den ersten 4 Kalifen gibt es eine starke Expansion des Islam, etwa nach Ägypten und Mesopotamien. Danach wird die weniger religiös inspirierte Familie der Umayyaden für 90 Jahre das Kalifenamt übernehmen und das Machtzentrum nach Damaskus verlegen. Die Nachkommen des 4. Kalifen Ali initiieren eine Aufstand gegen die Umayyaden, der niedergeworfen wird, was ihnen einen Märtyrerstatus ein- und die "Partei" der Schiiten hervorbringt. Die bis heute andauernde Spaltung des Islam ist damit angelegt.
- Die Expansion geht weiter: Im 8. Jh. sind etwa Buchara, Samarkant und Taschkent islamisch. Hier ist die "Front" zu den aus den nördlichen Steppen andrängenden Turkvölkern (und der kontextuale Schauplatz der Alman-Bet-Geschichte des Manas). Die Expansion nach Nordosten wird durch Karl Martell bei Poitiers und Tours gestoppt.
Fortsetzung folgt

Version vom 22. März 2014, 22:44 Uhr

Symposien

  • 14.Januar 2014 - 20:30 bei Andreas: Vorwort, Episode 1
  • 21.Januar 2014 - 20:30 bei Matthias: Planung der weiteren Schritte
  • 10.Februar 2014 - 20:30 bei Tiemo: Referate aus "12 Vorlesungen über die Geschichte der Türken Mittelasiens" & "Die Araber: Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart"
  • 6.März 2014 - 20:30 bei Andreas: Referate zum Koran
  • 24.März 2014 - 20:30 bei Matthias

Enzyklopädische Einführung

Das Manas-Epos handelt von dem Kampf des mythischen kirgisischen Volkshelden Manas und seiner Gefährten und Nachkommen im 9. Jahrhundert gegen die Uiguren und ist das wichtigste Werk der klassischen kirgisischen Literatur.

Das Werk umfasst fast 500.000 Verse und ist damit zwanzig Mal so lang wie Homers Odyssee und Ilias zusammen. Über viele Generationen nur mündlich von Manaschis, hoch angesehenen, den türkischen Aşıklar ähnlichen Volkssängern in melodischem Redegesang überliefert, wurde das Epos erst 1885 schriftlich niedergelegt. Über seine Ursprünge gibt es verschiedene Ansichten: Manche Literaturforscher gehen vom 6. bis 10. Jahrhundert aus, andere vom 11. und 12., und wieder andere erst vom 15. bis 18. Jahrhundert.

Heute existieren mindestens 65 verschiedene gedruckte Versionen des Werks oder von Teilen davon. Eine neue Übersetzung des Gesamtwerks ins Englische durch Walter May wurde 1995, zum mutmaßlich tausendsten Jubiläum der Geburt von Manas, veröffentlicht und 2004 in zwei Bänden neu gedruckt.

Teile des Epos werden heute bei festlichen Gelegenheiten gern und häufig von Manaschis rezitiert, normalerweise begleitet von einer oder mehreren Komuz, einer gezupften dreisaitigen Langhalslaute, die von den Musikern ausgesprochen virtuos gehandhabt wird.

Der Held Manas soll in den Ala-Too-Bergen in der Region Talas in im Nordwesten von Kirgisistan geboren sein. Ein Mausoleum einige Kilometer östlich der Stadt Talas soll seine sterblichen Reste bergen und ist eine beliebte Ausflugs- und Feststätte, wo seit 1995 im Sommer eindrucksvolle kirgisische Reiterspiele aufgeführt werden. Allerdings heißt es in einer Fassadenbeschriftung, dass das Mausoleum „... der ruhmreichsten der Frauen, Kenizek-Khatun, der Tochter des Emirs Abuka“ gewidmet sei. Der Legende zufolge soll Kanikey, die Witwe des Manas, diese Inschrift angeordnet haben, um die Feinde ihres Mannes irre zu führen und eine Grabschändung zu verhindern. Das Gebäude, bekannt als „Manastin Khumbuzu“ oder „Der Ghumbez des Manas“, wurde vermutlich 1334 errichtet. In der Nähe steht ein Museum, das Manas und seiner Legende gewidmet ist.

Fragen, Kurzeinträge, Thesen, Literatur

Fragen, Kurzeinträge

Epenvergleich: Schlüsselthemen und vergleichende Charakteristik

Übergreifende Thesen

Literatur, Quellen Links

Basisliteratur

Zusatzquellen

Ausführliche Themen

10.Februar 2014: Türkisierung Zentralasiens ab ca 6 Jh. n Chr. bis 13 Jh.

aus Media:Menzel-Schaeder-Geschichte_der_Türken_Mittelasiens-1935.pdf

  • Herrschervölker in der Mongolei und in Turkestans

Im 6. Jahrhundert fielen die heute als On-Ok bezeichneten Kök-Türken in Turkestan ein und errichteten in diesem Gebiet ihr westliches Teil-Khanat, dass sich bis zum Jahr 745 halten konnte. 745 übernehmen die Uighuren bis 840 als ein weiteres Türkvolk neben Oghuzen, Seldschuken & Chasaren die Macht in der Mongolei.

Uighuren waren zum Teil Nomaden (es gab aber auch stadtartige Siedlungen). Ab 840 herrschten die Jenissei-Kirgisen in der Mongolei, Nomaden wurden nach chinesisch Turkestan vertrieben und wurden da teilweise sesshaft. (Weitere dokumentierte Türkvölker ab dem 10 jh. : Ghuzen, Garluq, Tughuzghuz, Turkmenen, Usbeken, Karakalpaken, Kasachen, Tataren, Aserbaidschaner, Karäim, Krimtürken, Turk-Mescheten und Türken.) Die Islamische Periode startet bei den Türkvölkern ab dem 11.Jahrhundert - Vereinigung der Iranier Persiens und Mittelasiens -> Migrationsbewegung von Persern nach Osten. Im 11 Jh. kriegerische Auseinandersetzungen nach Süden mit den Tibetern. Während der zweiten Hälfte des 11. und der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts war West-Turkestan ein Teil des ausgedehnten Seldschukenreiches (Türkvolk) In der zweiten Hälfte des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts befand es sich unter der Oberherrschaft der (nichtmuslimischen) Qara-Chitai bevor diese durch die Qarachniden und später den Mongoleneinfall (Dschinghis Khan) verdrängt wurden

  • Türken vs. Araber/Perser

Das Wort Araber existiert zur Zeit der Orchoninschriften (730) noch nicht.

Türkvölker wurden im Unterschied zu Iraniern nicht durch Araber aus dem Westen unterworfen. Die Araber im Westen wehrten nur die Angriffe auf die „Kulturländer“ ab (705-715). Ab 8. Jh. bauten Araber Wälle gegen die Menschen im Osten.

Auch die Samaniden (Iranier/Perser) vergrößerten den gebietsmässigen Einfluss des Islam nur unwesentlich, aber der kulturelle Einfluss auf die Türken wuchs, zum Teil kam es kurz vor dem Fall der persischen Sassaniden (9./10. Jh.) auch zu Bündnisse, die den kulturellen und religiösen Austausch verstärkten.

  • Religion

Türkvölker blieben lange (insbesondere in Ost-Turkestan) schamistisch mit wenig Einfluss durch Buddhismus und Islam. Buddhismus hatte bereits um 600 Einfluss auf die Türken. Nach dem Sieg über die Perser (Sassaniden im 9 Jh) wurden die Türken Zoroaster (siehe Zarathustra). Ab 760 sind Einflüsse der Manichäer (Perser "Mani" als Religionsstifter, Kontakte der Türkvölker nach Babylon) und des Christentums bis nach Ost-Turkestan (chinesisch Turkestan wurde von Uighuren bewohnt, insofern hier auch budhistische Belege). Die Islam war ursprünglich (ab 7 Jh. im westlichen Teil Mittelasiens) nicht missionarisch tätig - die Türkvölkwer im westlichen Teil Turkestans wurden islamisch.

  • Handel

Handelsbeziehungen zu den Indern und nach China - später zu den Iraniern.

  • Validität der Quellen

Die Historie in der Mongolei und chinesischen Turkestan wurde durch chinesische Schriften dokumentiert, da die Islamische Welt diese Ereignisse kaum wiedergab. Mohammedaner (Araber/Perser) kannten und nutzen zwar die alten Handelswege nach Osten, es gibt aber kaum Berichte von den Türkvölkern im mongolischen Norden - generell gibt es in den umfangreichen geografischen Schriften der Mohammedaner kaum Berichte über die Türkvölker im Osten. Andererseits wurden veraltete Texte über Jahrhunderte wiederholt in der ismamischen Welt wiedergegeben, in denen man den Türken ihrer mächtigen Stellung in der isamaischen Welt nicht gerecht wurde.

  • Sprache

Die Sprache bei den Türkvölkern Zentralasiens wurde mit der Zeit das Persische und blieb im kleineren Maß das Türkische, im östlichen Teil nahm das chinesische seinen Einfluß.


4.2 auch noch am 10.02.2014: Die Araber (nach Heinz Halm)

- Araber ist, wer arabisch spricht - und das tun 280 Mio Menschen. Die Wortbedeutung ist unklar. Der Begriff wird bereits 853 v.Chr. für beduinische (also aus Kamelnomaden bestehende) assyrische Hilfstruppen benutzt. Auch bei Xerxes' Griechenzug 480 v.Chr. sind arabische Bogenschützen auf Kamelen dabei. Das Arabische ist eine semitische Sprache, verwandt also z.B. dem Akkadisch, dem Hebräisch, dem Aramäisch... Die Schrift hat sich, wie auch die griechische und die lateinische, aus einer phönizischen Urform entwickelt. Sie besteht aus 28 Zeichen - ausschließlich für Konsonanten.

- 64 v. Chr. kommen die Römer in die Levante, 30 v.Chr. nach Ägypten. Die Araber stehen also zwischen Persien und (Ost-) Rom. Bis zu Mohammed (etwa 570 - 632 n.Chr.) gibt es keine einheitliche politische Ordnung.

- Zur Zeit Mohammeds sind 3 von 5 Stämmen in Medina jüdisch. Im geographischen Raum gibt es auch viele Christen. Darüber hinaus werden weit verbreitet arabische Naturgottheiten verehrt. Die Kaba in Mekka ist z.B. ein würfelförmiger Tempel für den Gott Hubal. In Mekka selbst, wohlhabend wegen des vielbesuchten Tempels und der Lage an der "Weihrauchstrasse" vom Jemen nach Damasjus, gibt es keine christlichen oder jüdischen Gemeinden. Hier wird Mohammed um 570 geboren und tritt ab etwa 610 als monotheistischer Prophet auf, wird aber unterdrückt und bedroht, so dass er 622 ins 350 km entfernte Medina auswandert. Bei ihm sind "die Ergebenen" (die "muslimun", mit ihrer "Ergebung" oder "Hingabe" - dem "Islam"). In Medina entsteht die Urgemeinde, die "Gemeinschaft" (die "umma")und wird mächtig. Da göttlich eingesetzt, ist die umma unauflösbar. Nach 10 Jahren ist praktisch die gesamte arabische Halbinsel islamisch. Auch Christen, auch Juden, auch Mekka schließen sich der neuen religiösen Bewegung an. Der Gründer stirbt 632 in Medina.

- Die 4 ersten Nachfolger ("Kalifen") sind noch direkte Weggefährten des Mohammed. SIe alle sind Angehörige eines, eigentlich mekkanischen, Stammes. Schon unter den ersten 4 Kalifen gibt es eine starke Expansion des Islam, etwa nach Ägypten und Mesopotamien. Danach wird die weniger religiös inspirierte Familie der Umayyaden für 90 Jahre das Kalifenamt übernehmen und das Machtzentrum nach Damaskus verlegen. Die Nachkommen des 4. Kalifen Ali initiieren eine Aufstand gegen die Umayyaden, der niedergeworfen wird, was ihnen einen Märtyrerstatus ein- und die "Partei" der Schiiten hervorbringt. Die bis heute andauernde Spaltung des Islam ist damit angelegt.


- Die Expansion geht weiter: Im 8. Jh. sind etwa Buchara, Samarkant und Taschkent islamisch. Hier ist die "Front" zu den aus den nördlichen Steppen andrängenden Turkvölkern (und der kontextuale Schauplatz der Alman-Bet-Geschichte des Manas). Die Expansion nach Nordosten wird durch Karl Martell bei Poitiers und Tours gestoppt.


Fortsetzung folgt